Bierofka liegt sich fit
Der Löwen-Star nächtigt auf einer Hightech-Matratze, um seine Rückenprobleme in den Griff zu bekommen. Sein Einsatz gegen Fürth ist dennoch in Gefahr.
MÜNCHEN Eigentlich soll Daniel Bierofka am Sonntag sein Comeback bei den Löwen geben. Beim Zweitliga-Derby gegen die SpVgg Greuther Fürth (14 Uhr, Premiere live) will der frühere Nationalspieler unbedingt wieder dabei sein. Doch schafft er es tatsächlich? Konnte der 1860-Kapitän, der zuletzt wegen einer Bandscheiben-Vorwölbung zwei Wochen ausgefallen war (AZ berichtete), am Dienstag zumindest am Trainingsgelände leicht joggen, so wurde er gestern nur behandelt. Cheftrainer Marco Kurz jedenfalls macht sich Sorgen. „Er absolviert sein individuelles Trainingsprogramm mit den Physiotherapeuten, macht dazu ein paar Ballübungen – mehr geht nicht“, sagte der Löwen-Trainer gestern. „Sollte Daniel tatsächlich ausfallen, dann bricht uns ein Stück sehr gute Qualität weg.“
Bislang jedoch hat Bierofka die Hoffnung auf die Rückkehr noch nicht aufgegeben. Es sei kein Rückschlag, versicherte der 29-Jährige nun: „Ich fühle mich ordentlich. Die Entzündung ist normalerweise weg." Er wolle einfach nichts überstürzen. Wann er wieder mit der Mannschaft trainieren werde, stünde jedoch noch nicht fest. „Wenn Biero sich schmerzfrei fühlt, dann kann er auch trainieren“, sagte dazu Kurz. Der Trainer bangt allerdings um seinen Star: „Da er letzte und diese Woche nicht trainiert hat, wird es natürlich eng. Wir werden es aber bis zum Schluss versuchen."
Riskieren will Bierofka, der 2005 an der Bandscheibe operiert worden war, nichts. „Halbe Sachen mach' ich nicht mehr", sagte er, „dazu ist die Geschichte viel zu riskant. Obendrein macht es keinen Sinn, wenn ich nicht 100 Prozent bringen kann." Zwar ist die Behandlung in der Münchner Orthoklinik, unter anderem mit Kortisonspritzen, abgeschlossen, die Rückkehr käme aber nur bei völliger Genesung in Frage. „Geht es am Wochenende gegen Fürth nicht, klappt's eben eine Woche später in Osnabrück."
Tatsächlich hat Bierofka sein Leben etwas umgestellt. Er lebt bewusster und vor allem gesünder. Sogar sein Schlafzimmer zu Hause in Waldperlach wurde deshalb neu eingerichtet – mitsamt einer neuen Matratze. „Ich habe mir kürzlich eine neue Matratze zugelegt, die ich selbst mit einer Luftdruck-Pumpe regulieren kann“, so Bierofka zur AZ, „sie kann an meinen Rücken perfekt angepasst werden, wenn ich's mal härter oder weicher brauche. Seitdem schläft sich's viel besser. Das ist ein Traum. Das war eine meiner wichtigsten Investitionen der letzten Monate." Stolze 1500 Euro hat er für die rückenschonende Hightech-Matratze hingelegt. „Hier geht es um meine Gesundheit“, sagte er, „da ist das Geld wirklich gut angelegt."
Zu Hause liegt sich Bierofka fit. Doch was, wenn er auswärts nächtigen muss? „Die Hotel-Betten bei den Auswärtsspielen sind, anders als die in unserem Mannschaftshotel Marriott, immer sehr weich. Das ist schon eine gewisse Problematik. Da muss ich mir was einfallen lassen."
Oliver Griss, Reinhard Franke