Benny Lauth: (Nur) die Liebe zählt?

München - Es ist ein bisschen wie in „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Benny Lauth muss um seinen Stammplatz fürchten. Schon wieder. Bereits im vergangenen Sommer hatte der damalige Trainer Alex Schmidt Lauth infrage gestellt – um ihn dann fast schon bloßzustellen: Erst nahm er dem einzigen wirklichen Star der Mannschaft die Kapitänsbinde weg, warf ihn dann aus dem Mannschaftsrat, um ihn beim Saison-Auftakt auch noch 75 Minuten lang auf der Bank schmoren zu lassen. Lauth antwortete im nächsten Spiel – mit einem Tor.
Dann kam Funkel und Lauth hatte wieder eine Stammplatzgarantie – er traf aber nicht mehr.
Und jetzt? Alles wieder auf Anfang. Zumindest scheint Stephan Hain nun favorisiert auf die Planstelle neben Yuya Osako.
Aber was spricht noch für den Rekord-Torjäger (84 Tore), dessen Vertrag im Sommer ausläuft? Was gegen ihn?
PRO LAUTH
Wenn nicht jetzt, wann dann? An Düsseldorf hat Lauth beste Erinnerungen. Dort traf er beim Hinspiel am 9. August zum bisher letzten Mal. Damals als Zuschauer im Stadion: Friedhelm Funkel. Der damals vereinslose Coach lobte in der AZ anschließend: „Ein Benny Lauth ist immer für Tore gut.“
Der Liebling der Massen: Die Meisterlöwen um Fredi Heiß und Peter Grosser halten Lauth trotz Torkrise noch immer für den besten Löwen-Angreifer. Auch in der Mannschaft sind die Qualitäten des Ex-Nationalspielers unbestritten. Schon Alex Schmidt war an der besonderen Stellung des Angreifers gescheitert. Auch das Gros der Fans liebt Lauth noch immer.
Das Selbstvertrauen von Hain: Lauths Konkurrent Stephan Hain ist bisher nicht gerade als Torjäger aufgefallen, hat noch keinen Pflichtspieltreffer erzielt. Ist vor allem dafür bekannt, dass sein Blick zum Boden geht. Selbstvertrauen sieht anders aus. Gibt sich gegenüber der AZ allerdings kämpferisch: „Ich will den Schwung aus der Vorbereitung mitnehmen.“
CONTRA LAUTH
Die Torflaute: 1351 Minuten ist Benny Lauth mittlerweile ohne Tor. Seit eben jenem 9. August und dem Spiel gegen Düsseldorf. Entsprechend ist es auch um das Selbstvertrauen von Lauth nicht gut bestellt. Das Problem: Lauth kommt viel zu selten zu guten Chancen. Der 32-Jährige spielt oft zu statisch, bekommt aber auch zu selten Ball von seinen Mitspielern. Lauth selbst gibt sich kämpferisch, sagte der „Bild“: „Ich glaube nicht, dass die Mannschaft, die am Samstag gespielt hat, schon die Startelf war.“ Beim Test gegen den SV Grödig hatte Lauth lange zusehen müssen.
Fitnesswerte: Sowohl beim Laktattest nach der Winterpause als auch bei den Intervallläufen im Trainingslager fiel Lauth deutlich zurück. Funkel wollte die Ergebnisse nicht überbewerten, dennoch können sie ein Fingerzeig sein.