Bayern-Patron Hoeneß lobt die Sechzig-Anhänger

München - Die Anhängerschaft des TSV 1860 steht, aufgrund der vielen (überstandenen) Krisen ihres Herzensvereins, für Leidgeprüftheit und Vereinstreue. Selbst Bayern-Macher Uli Hoeneß, der die Löwen im Zusammenhang mit dem gemeinsamen Bau der Allianz Arena einst als "schwindsüchtigen" Partner bezeichnet hatte, äußerte sich kürzlich in lobender Manier über die Fans der Blauen - dabei haben diese aktuell eine Reifeprüfung zu bestehen.
Hoeneß lobt Fantreue der Sechzig-Anhänger
"Ich liebe Fans, die durch dick und dünn zu ihrem Verein stehen. Deshalb habe ich Respekt vor vielen Sechziger-Fans, die ja nun in den letzten 20, 30 Jahren wirklich alle Ups und Downs erlebt haben und trotzdem noch hingehen", sagte Hoeneß im Podcast "Inside 1860" und zog den Vergleich zu den Roten: "Die Frage ist, ob unsere Fans, die ja nun sehr verwöhnt sind, in der Dritten Liga auch noch bleiben und das Grünwalder Stadion ausverkaufen würden." Zumindest fraglich, wobei es schon ein kurioses Bild wäre, anstelle der Zweitvertretung die FCB-Profis dort auflaufen zu sehen.
Hoeneß trifft laut Löwen-Trainer Köllner "ins blaue Herz"
Was Hoeneß' Aussagen und die aktuelle "E-Mail-Affäre" im Fan-Lager der Sechzger anbelangt, hat Löwen-Trainer Michael Köllner eine kleine Liebeserklärung abgesetzt - und an den Zusammenhalt appelliert.
"Es verwundert mich nicht, was Uli Hoeneß sagt. Da trifft er genau ins blaue Herz"; erklärte Köllner am Montag auf einer Pressekonferenz: "Unsere Fans haben einfach den Löwen im Herzen. Sie geben gefühlt das letzte Hemd für uns."
Sechzig ist "eine Lebenseinstellung", so Köllner
Sechzig sei nicht "kein Bekenntnis zum Erfolg", wie es den Bayern-Fans oftmals nachgesagt wird, sondern "eine Lebenseinstellung." Den Rücktritt von ARGE-Boss Gerhard Schnell bezeichnete Köllner als "Niederlage", aus der man jedoch auch "Stärken ziehen" könne: "Da sind sicher Fehler passiert, die sind jetzt eingeräumt worden. Wie ich gelesen habe, wird es ein Gremium zur Aufarbeitung geben."
Schnell hatte kürzlich in einem Schuldeingeständnis bestätigt, kritische E-Mails unter falschen Namen gesendet zu haben, unter anderem an die Geschäftsstelle des TSV. Für Köllner sei nun entscheidend, wie die ganze Posse aufgearbeitet werde: "Der Verein kann daran wachsen, es ist eine gute Prüfung." Die Reifeprüfung der Leidgeprüften, laut Köllner lautet sie so: "Wenn der Verein erfolgreich sein will, müssen wir den Weg gemeinsam gehen."