Bayern gewinnt das kleine Derby mit 3:1

Die Bayern Amateure entscheiden das kleine Derby gegen 1860 II mit 3:1 für sich. Bei dem umkämpften Spiel leisten sich nicht nur die Spieler harte Zweikämpfe.
von  AZ
Gerrit Wegkamp (l.) und Ylli Sallahi (r.) feiern den Treffer für den FC Bayern im Amateurderby.
Gerrit Wegkamp (l.) und Ylli Sallahi (r.) feiern den Treffer für den FC Bayern im Amateurderby. © Imago

München - Die nächste Pleite für die Löwen. Ausgerechnet im prestigeträchtigen Derby setzte es eine Heimniederlage gegen den Lokalrivalen, und das obwohl die kleinen Löwen doch so prächtig in die Saison gestartet waren und in der Tabelle weit vor dem Rivalen standen.

Unabhängig vom Tabellenplatz, "wir sind immer Favorit egal wo wir spielen." stellte Tobias Schweinsteiger klar .

Die Bayern beendeten am Dienstag Abend die blaue Erfolgserie, durch die Tore von Gerrit Wegkamp (4.), Ylli Sallahi (45.) und Tobias Schweinsteiger (90.). Bei den Löwen traf Peter Kurzweg (30.) zwischenzeitlich zum Ausgleich.

Das kleine Derby ist für viele Fans mittlerweile mehr als nur eine Ersatzdroge für die richtigen Derbys geworden. Seit über einem Jahrzehnt spielen die Profi- Mannschaften in verschiedenen Ligen, da ist ein Kräftemessen auf Augenhöhe immer eine willkommene Abwechslung.
 
Deshalb verfolgten über 12.000 Fans das U-21 Spiel im ausverkauften Grünwalder Stadion, unter ihnen war auch die komplette Profi-Mannschaft der Löwen, inklusive der fünf suspendierten Profis. Vitus Eicher wiederum, stand bei 1860 II, wie gewohnt, im Tor.
 
Auch Franck Ribéry und Bastian Schweinsteiger sahen das Spiel auf der Tribüne, um das Spiel ihrer Brüder Stephen und Tobias, zu sehen.

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Die Bayern übernahmen bereits früh die Initiative. Bereits nach vier Minuten köpfte der freistehende Wegkamp eine Freistoßflanke von Sallahi ins Tor. Gerade in der Anfangsphase hatten die Bayern Oberwasser.
„Ich hätte nicht gedacht, dass wir schon so weit sind. Wir haben taktisch und technisch gut gespielt, hätten nach dem 1:0 die Führung noch ausbauen können" ,analysierte Bayern-Coach Erik ten Hag

Die Löwen kämpften sich langsam ins Spiel zurück, doch hatten Glück das Wegkamp und Schweinsteiger ihre Möglichkeiten nicht besser nutzten. Das Tempo war hoch, es wurde um jeden Meter gekämpft, entsprechend viel Fouls und gelbe Karten hagelte es.
 
In einer Drangphase kamen die Löwen dann zum Ausgleich: Peter Kurzweg vollendete eine Freistoßflanke in der 30. Minute von Korbinian Volland mit dem Fuß.
 
Kurz vor der Halbzeit dann die Szene des Spiels. Ylli Sallahi schlenzte den Ball von der rechten Seite des Strafraum wunderschön in den linken Winkel. Ein Geniestreich kurz vor der Halbzeit.

Die zweite Halbzeit war wesentlich ruhiger als die erste. Die Bayern verteidigten tief und überließen den Löwen die Initiative, die vor allem immer über Diagonalbälle auf den eingewechselten Fejsal Mulic zu Chancen kamen.
 
Doch die Löwen zeigten sich nicht kaltschnäuzig genug und vergaben durch Robert Glatzel und Vollmann aussichtsreiche Möglichkeiten.

Den Schlusspunkt dann setzte Schweinsteiger, der einen Aussetzer von Michael Kokocinski zum vorentscheidenden 3:1 nutze.

Löwen-Trainer Torsten Fröhling war nicht zufrieden seiner Mannschaft: "Meinen Leuten hat man die Nervosität angemerkt. Wir haben zu viele Kapriolen geschlagen, zu viele unnötige Fouls begangen. Das wurde von den Bayern eiskalt bestraft."

Auch Vollmann war nach dem Spiel sichtlich frustriert: "Niederlagen gegen Bayern sind immer scheiße." 

Alle Hände voll zu tun hatte an diesem Abend auch die Polizei. Die Stimmung war nicht nur auf dem Spielfeld geladen. Schon vor Spielbeginn hatten Bayern-Fans versucht, über mehrere Absperrungen, in den Sechzig Block zu stürmen. Am Zaun kam es zu hässlichen Szenen zwischen den Fans beider Vereine.

Während des Spiels wurden viele Feuerwerke und Böller gezündet, hauptsächlich im Löwen-Block - einige landeten auch auf dem Spielfeld. Aber alles in allem ist „im Stadion vernünftig zugegangen.", wie Trainer Fröhling nach dem Spiel feststellte

Ganz Giesing war an dem Tag in Ausnahmestimmung, die Fans trafen sich schon früh am Nachmittag und feierten ihre alte Heimat. Die Stimmung im Stadion war eindrucksvoll, und wohl selbst für die anwesenden Profis ungewohnt laut.
 
Am Mittwoch müssen Julian Weigl, Daniel Adlung, Yannick Stark und Gabor Kiraly den Weg zu den Amateuren trainieren. Es ist fraglich, ob ausgerechnet sie die kleinen Löwen nach dieser Niederlage trösten können
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