Bayern-Fans beschimpfen eigenen Torhüter - weil er Ex-Löwe ist

Einige Fans des FC Bayern haben am Rande des Spiels des FC Bayern II gegen den SC Freiburg II in Lauchringen den eigenen Torhüter Michael Netolitzky wüst beleidigt. Der Grund: seine Vergangenheit beim TSV 1860.
München - Eine gesunde Rivalität zwischen zwei Vereinen, gerade wie beim TSV 1860 und dem FC Bayern, also zwei Kontrahenten aus einer Stadt - das gehört zum Fußball und sorgt erst dafür, dass Sechzger wie Bayern und erst recht ihre Fans den prestigeträchtigen Stadtderbys entgegen fiebern.
Was allerdings unter die Gürtellinie zielt und ganz und gar nichts mit Fair Play zu tun hat: Im Spiel des FC Bayern II gegen den SC Freiburg II in Lauchringen beleidigten einige Bayern-Fans ihren eigenen Torhüter - und zwar, weil dieser mal bei den Löwen spielte.
Michael Netolitzky: von den eigenen Fans beleidigt
"Netolitzky du Sau - zurück zum TSV!“, forderten die aktiven Bayern-Anhänger zu Beginn der zweiten Halbzeit in dem Testspiel gegen die Breisgauern auf einem Plakat nebst einem Bild vom Wappen der Sechzger, bei dem der Löwe im Fadenkreuz steht. Gemeint war damit Schlussmann Michael Netolitzky, der allerdings gar nicht eingesetzt worden war.
Der 24-Jährige war zu Beginn der neuen Spielzeit vom Hallescher FC zur Bayern-Reserve gewechselt. Ein Dorn im Auge für vereinzelte FCB-Anhänger: Netolitzkys Wirken bei den Löwen, wo der gebürtige Bayreuther von 2012 bis 2016 für die Junglöwen (23 Spiele für die U19) und in der Zweiten Mannschaft (66 Spiele) gespielt hatte.
Vom TSV 1860 über Halle zum FC Bayern
Den Durchbruch schaffte "Neto", der aus der Jugend des 1. FC Nürnberg stammt, nicht auf Giesings Höhen, weshalb er die Sechzger in Richtung Halle verließ. Beim FCB, wo er noch auf seinen ersten Einsatz - ohne beleidigende Plakate - wartet, läuft sein Vertrag noch bis Sommer 2019.
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