Bandowski: "Ein absoluter Nervenkrieg"

München - Vitus Eicher sprach hinterher über das schöne Gefühl seines ersten Saisonspiels. Fröhling erklärte die Fans zum heimlichen Gewinner der drei Punkte. Und Ewald Lienen haderte mit den Ungerechtigkeiten im Fußball.
Jannik Bandowski: "Das war ein absoluter Nervenkrieg, ich habe später von draußen bei jedem Ball mitgezittert, der da in den Strafraum reingeflogen ist. Der Trainer hat uns vor dem Spiel heiß gemacht, er musste aber auch nicht viel sagen."
1860-Trainer Torsten Fröhling: „Es war klar, dass es kein Traumfußball von beiden Seiten geben würde, weil es ein immens schweres Spiel werden würde. Wir haben auch ein bisschen oder ein bisschen mehr Glück gehabt, dass wir das Spiel gewonnen haben. Wir waren heute sehr effektiv, es ist aber natürlich noch lange nicht alles aufgegangen, was wir uns vorgenommen hatten. Es war gut, wie das auf die Ränge übergegangen ist. Wie die Fans der Mannschaft geholfen haben, das Spiel zu gewinnen. Und die Mannschaft gemerkt hat, dass sie das Glück erzwingen kann. Es tut mir leid für St. Pauli, aber jetzt haben wir einfach mal einen dreckigen Sieg gebraucht.“
Fröhling zum Torwartwechsel: „Es war klar, dass das gefragt wird. Man muss in gewissen Situationen Zeichen setzen. Das hatte nichts mit Stefan Ortegas Leistung zu tun, aber Vitus Eicher ist Löwe durch und durch. Er hatte auch Glück, viele Schüsse gingen ihm direkt in die Arme. Aber so ist das.“
Vitus Eicher: "Es war schön, aber nervenaufreibend. Ich habe heute bei der Bekanntgabe der Aufstellung erfahren, dass ich spiele. Ich hatte schon während der Woche ein gutes Gefühl und Freude mich, dass ich die Chance gekriegt habe. Man hat heute gesehen, was 1860 ausmacht und wie viele Menschen mitfiebern. Deswegen waren die drei Punkte sehr wichtig. Ob der Sieg verdient war oder nicht, ist in unserer Situation scheißegal."
Pauli-Trainer Ewald Lienen: „Für uns war das ein Rückschlag, dass wir gegen einen unmittelbaren Konkurrenten nicht punkten oder gar gewinnen konnten. Das Spiel hätte das hergegeben. Wir haben relativ wenig zugelassen, wir waren aber nicht zwingend genug. Wir haben einen großen Stellungsfehler gemacht, der zum Selbsttor geführt hat. Danach sind wir nicht mehr so aufgetreten, wie wir können. Dennoch hätten wir schon in der 1. Halbzeit ein oder zwei Tore erzielen können. In der zweiten Halbzeit sind wir aber sehr dominant aufgetreten, haben sehr viele Zweikämpfe gewonnen und hatten jede Menge Chancen, eigentlich genug für drei Spiele. Das ist die Wahrheit des Spiels. Wir schaffen es einfach nicht unseren Kasten sauber zu halten. Ich weiß nicht, wie viele Male 1860 aufs Tor geschossen hat, aber die machen trotzdem zwei Tore. Jetzt haben wir einen Nachteil gegenüber 1860 und den anderen Konkurrenten im Abstiegskampf.“