AZ-Zeugnisse für den Sturm des TSV 1860: Sascha Mölders und Co. bestens in Schuss
München - Ihr Job ist die Tor-Produktion der Löwen. Satte 35 Buden haben sie zu verantworten - einsame Drittliga-Spitze. Dabei fiel der Beitrag der einzelnen Angreifer freilich unterschiedlich aus.
Offensive des TSV 1860: Fixpunkt ist und bleibt Sascha Mölders
Vieles steht und fällt beim TSV 1860 mit Alpha-Löwe und Kapitän Sascha Mölders, dem Fixpunkt in jeglicher Hinsicht. Nachdem Sommer-Neuzugang Martin Pusic den Klub aufgrund von Problemen bereits wieder verlassen hat, soll Leih-Löwe Merveille Biankadi (1. FC Heidenheim) seine Vorbereiter- und Vollstrecker-Qualitäten nach der Winterpause unter Beweis stellen.
Teil drei der AZ-Zwischenzeugnisse - die Torjäger der Blauen

Fabian Greilinger - Note 3: Der 20-jährige Jung-Löwe kommt auf 13 Einsätze bisher. Seine Qualitäten: Schnelligkeit, Power, Unbekümmertheit. Anfangs noch etwas zu grün hinter den Ohren, konnte sich der schnelle Außenstürmer im bisherigen Saisonverlauf sichtlich weiterentwickeln. Die Ballverluste werden weniger, der Niederbayer kann sich besser behaupten, wird klarer in seinen Aktionen. Der Lohn: der Treffer zum 1:0 gegen Türkgücü (2:2) sowie ein Assist für Mölders in Kaiserslautern (3:0).
Sascha Mölders - Note 1: Sechzigs Oldie ist noch längst nicht eingerostet. Im Gegenteil: Nach einer konstant starken Hinserie bringt es der bald 36-Jährige auf zwölf Tore (zwei Assists). Heißt: Alle 127 Minuten ließ der "Fußballgott" seine Giesinger jubeln. Damit ist Mölders die Nummer eins der Drittliga-Torschützenliste. Die Highlights: der Saison-Auftakt in Meppen (3:1) und das 6:1-Schützenfest gegen Halle (je zwei Scorerpunkte) - und seine Baller-Woche mit dem Hattrick gegen Mannheim (5:0), dem Doppelpack in Lautern und einem Tor gegen Wehen Wiesbaden (2:2). Und das Karriereende? "Bei mir ist es so, dass ich letztes Jahr aufhören wollte. Jetzt macht es Spaß - und im Sommer wird nicht Schluss sein", kündigte er an - der Löwe frohlockt.

Stefan Lex - Note 3: Der zweite Ex-Bundesligaspieler im Angriffs-Bunde agiert nicht so überzeugend wie in der Vorsaison, als der "Lexpress" regelmäßig lieferte. Begann bärenstark (vier Scorerpunkte in den ersten vier Spielen), ließ aber auch stark nach. Mit seiner Schnelligkeit, seinem Spielverständnis und seiner Torgefahr (drei Tore und drei Assists) dennoch immens wichtig für das Angriffsspiel und Sturmpartner Mölders. Wenn nur diese teils schlampige Chancenverwertung und seine muskulären Probleme (gegen Haching, Duisburg und zuletzt vor der Winterpause) nicht wären.
Martin Pusic - Note 5: Dänischer Erstliga-Torschützenkönig? Wandervogel? Man wusste nicht so recht, was man vom Austro-Kroaten halten sollte - ein Eindruck, der auch jetzt noch bleibt. Der 33-Jährige hat sicher seine Qualitäten, einzig: Er konnte sie bei Sechzig nie auf den Rasen bringen. 277 Spielminuten über acht Einsätze verteilt - null Tore. Eine Hundertprozentige im Derby gegen Haching (2:0) und ein Pfostentreffer gegen Duisburg (0:2) zeigen, dass es auch hätte anders laufen können. Doch nach seinem Abschied bleiben ein großes Fragezeichen und die Erkenntnis, dass der gebürtige Wiener und 1860 nie zueinanderfanden.

Lorenz Knöferl - Note 2: Der Rohdiamant unter den Löwen. Sein Stern ging kurz vor der Winterpause auf. Gegen Mannheim verpasste er das Traum-Debüt nur knapp. Mit dem 2:2 gegen Wehen Wiesbaden jüngster Profi-Torschütze aller Zeiten in der weiß-blauen Historie. "Es ist umso schöner, wenn der Fußball solche Geschichten schreibt: Da kommst du mit 17 rein und bringst unsere Mannschaft zurück", sagte Coach Köllner, der weiß: Dem Auftakt-Märchen der Knöferl-Karriere müssen noch viele Entwicklungsschritte folgen. Eine erste Momentaufnahme also.
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