AZ-Kommentar zum Medien-Krieg des TSV 1860 München: Wer sind die Löwen?

Der TSV 1860 setzt der Kritik an seiner Öffentlichkeitsarbeit suggestive und anmaßende Verallgemeinerungen entgegen. Wer sind eigentlich "die Löwen"? Ein Kommentar von AZ-Chefredakteur Michael Schilling.
Michael Schilling |
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Der TSV 1860 gibt sich in seinen Mitteilungen an die Öffentlichkeit als Kollektiv. Doch ob hier wirklich für alle Löwen gesprochen wird, ist fraglich, meint AZ-Chefredakteur Michael Schilling.
Rauchensteiner/Augenklick/AZ Der TSV 1860 gibt sich in seinen Mitteilungen an die Öffentlichkeit als Kollektiv. Doch ob hier wirklich für alle Löwen gesprochen wird, ist fraglich, meint AZ-Chefredakteur Michael Schilling.

Der TSV 1860 setzt der Kritik an seiner Öffentlichkeitsarbeit suggestive und anmaßende Verallgemeinerungen entgegen. Wer sind eigentlich "die Löwen"? Ein Kommentar von AZ-Chefredakteur Michael Schilling.

Zu den Kuriositäten rund um die Außendarstellung und Öffentlichkeitsarbeit des TSV 1860 zählen inzwischen auch die Pressemitteilungen, die der Klub verschickt. Im Nachgang des Ärgers mit dem FC St. Pauli und dessen Geschäftsführer Andreas Rettig lautet die Überschrift einer solchen Mitteilung: "1860 setzt auf Respekt und professionellen Umgang." Und weiter: "Die Löwen sind über den Stil des FC St. Pauli höchst erstaunt."

Da darf dann auch der Leser erstaunt sein. Darüber etwa, ob der TSV 1860 allein entscheidet, wie Respekt und professioneller Umgang in der DFL auszusehen haben (nicht nur die Gäste aus Hamburg haben offenbar ganz andere Auffassungen). Noch bemerkenswerter freilich ist, wie in diesen Mitteilungen, die nicht namentlich gezeichnet sind, verallgemeinert wird. Es sind ziemlich sicher nicht "die Löwen", also alle alten Sechzger, erstaunt.

Vielmehr handelt es sich dezidiert wohl um Investor Hasan Ismaik, dessen Zuarbeiter und womöglich auch noch um den US-Amerikaner Anthony Power, der erst seit gut drei Monaten die Geschäfte führt. Dass die Absender dieser Mitteilungen nun vorgeben, für alle Löwen zu sprechen, ist nicht nur suggestiv, sondern anmaßend.

In einer weiteren Mitteilung vom selben Tag heißt es übrigens: "Wir sind offen für Kritik." Wer hinter dem "wir" steckt, wird abermals nicht erläutert. Die Kritik, immerhin, sei hiermit formuliert.

1860 und der Medien-Streit: Eine Chronologie in Bildern

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