AZ-Info: Moritz Leitner kommt nicht, ein Trio hingegen schon
München - Wenn ein verlorener Löwe ins Rudel zurückkehrt... Geht es um jene spezielle Gattung der Ex-Sechzger, werden die Augen auf Giesings Höhen besonders groß, die Ohren noch spitzer als bei anderen Transfergerüchten.
Über nichts diskutiert der Sechzger-Fan so gerne wie über das Thema, ob ein früherer Spieler unbedingt zurückkehren muss, oder ob er es sich gefälligst sparen kann. Etwa bei Tim Rieder. Schwarz oder weiß, Grautöne gibt's da in der Regel nicht. Bei Moritz Leitner dagegen schon.
Noch ist Ex-Löwe Leitner in Zürich
Der 29-jährige Mittelfeldspieler steht aktuell in Diensten des Schweizer Erstligaklubs FC Zürich, doch sein Vertrag läuft im Juni aus. Der gebürtige Münchner gilt als begnadeter Kicker, in der Saison 2011/12 hat er mit Borussia Dortmund das Double geholt, hat Champions League gespielt. Auch für den VfB Stuttgart und den FC Augsburg war er erstklassig unterwegs, wenngleich die Karriere des langjährigen (Jugend-)Löwen (1998 bis 2011) von Höhen und Tiefen geprägt ist.
Leitner: "1860 ist mein Heimatverein"
Gespräche mit dem TSV über eine Rückkehr sind jedenfalls überliefert, beide Seiten haben sich eine neuerliche Zusammenarbeit nicht nur einmal durch den Kopf gehen lassen. "1860 ist mein Heimatverein, in dem ich 13 Jahre gespielt habe und Profi wurde – das werde ich auch niemals vergessen", schwärmte Leitner noch im vergangenen Jahr.
Auch Sport-Boss Günther Gorenzel und Trainer Michael Köllner haben Leitner auf ihrer rekordverdächtig frühen Einkaufstour unter die Lupe genommen.
Nach AZ-Informationen wird der letztjährige Schweizer Meister zur neuen Spielzeit kein blaues Trikot überstreifen. Das Gesamtpaket stimmt nicht beim Deutsch-Österreicher, der den Giesingern entgegen anfänglicher Pläne wohl doch etwas zu teuer ist. Auch fragt sich, ob der große Name Leitners hält, was er verspricht.
Für 1860 ist Leitner ein zu großes Fragezeichen
In den Spielzeiten 2019/20 und 2020/21 hat der hochveranlagte Kicker schließlich nur sporadische Einsätze zu verbuchen. "Es war eine schwierige und enttäuschende Zeit für mich", meinte Leitner und sagt rückblickend über seine gesamte Laufbahn: "Bei mir ging es nicht immer nur steil bergauf, sondern ich musste ab und zu Dreck fressen und bin auch mal auf die Schnauze gefallen." Für die Löwen ist er ein zu großes Fragezeichen.
Ein Funktionär aus den Reihen der Blauen, der die Gespräche mit Leitner bestätigte, aber nicht namentlich genannt werden will, ließ sich im Gespräch mit der AZ entlocken: "Leitner? Nein, das können wir nicht machen." Klingt ganz nach einer Vernunft-Entscheidung, schließlich will jeder Euro der Sechzger, die wohl einmal mehr einen etwa fünf Millionen schweren Etat zur Verfügung haben, zwei Mal umgedreht werden.
Auch das Gehaltsgefüge soll nicht leiden, zumal der TSV gerade versucht, vergangene Fehler respektive Fehleinschätzungen zu korrigieren: Spielmacher Richard Neudecker etwa soll ein ihm schon länger vorliegendes, reduziertes Vertragsangebot unterschreiben, weil Gorenzel "keinen Millimeter von meiner Linie abweichen" wolle. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.
Drei neue Spieler für Sechzig: Vollzugsmeldungen sollen bald kommen
Was die Planungen angeht, geht auch ohne Leitner einiges vorwärts: Nach Rieder sollen in den kommenden Tagen auch die vergleichsweise günstigen Deals mit Albion Vrenezi, Fynn Lakenmacher und Meris Skenderovic verkündet werden. Auch der scheidende Braunschweiger Martin Kobylanski könnte bald ein (Münchner) Löwe werden.

Wechselt Jesper Verlaat zum TSV 1860?
Der Blog "dieblaue24" berichtete zudem von Abwehrspieler Jesper Verlaat (25, Waldhof Mannheim) als Kandidat.

Der Mann hat zumindest auch einen großen Namen – schließlich ist er der Sohn von Ex-Bundesligaprofi Frank Verlaat.