AZ-Analyse des Löwen-Auftakts: planlos und punktlos

Der TSV 1860 hat den Saisonauftakt bei der Spielvereinigung Greuther Fürth am Sonntag verpatzt. Ein bemühter, aber planloser Auftritt der Löwen führte letzten Endes zu einer verdienten 0:1-Niederlage - die AZ-Analyse.  
von  ME
Neulöwe Ivica Olic und sein TSV 1860 konnten sich noch so mühen - am Ende stand zum Saisonauftakt eine Auswärtsniederlage in Fürth zu Buche.
Neulöwe Ivica Olic und sein TSV 1860 konnten sich noch so mühen - am Ende stand zum Saisonauftakt eine Auswärtsniederlage in Fürth zu Buche. © sampics/Augenklick

Der TSV 1860 hat den Saisonauftakt bei der Spielvereinigung Greuther Fürth am Sonntag verpatzt. Ein bemühter, aber planloser Auftritt der Löwen führte letzten Endes zu einer verdienten 0:1-Niederlage - die AZ-Analyse.

Fürth - Alle Jahre wieder: Am Sonntag hat es im ersten Punktspiel des TSV 1860 bei der SpVgg Greuther Fürth einmal mehr nicht gereicht zu einem Auftaktsieg - oder auch nur zu einem Auftakt-Pünktchen: Die Löwen verloren mit 0:1 am Ronhof und mussten die Heimreise mit leeren Händen antreten.

1860 tonangebend, Fürth kontert

Das Spiel: Sechzig begann diszipliniert und stand zu Beginn solide. Nach ein, zwei mittelprächtigen Möglichkeiten auf beiden Seiten drängte Fürth mit zunehmender Spieldauer im ersten Durchgang etwas mehr auf die Führung und wurde kurz vor dem Seitenwechel belohnt. Nach der Pause machten die Hausherren dort weiter, wo sie aufgehört hatten, die Löwen verpassten es, sich nochmal aufzubäumen. Während die Elf von Trainer Kosta Runjaic nur eine nennenswerte Chance auf den Ausgleich hatte, nutzte Fürth die entstehenden Räume in der 1860-Abwehr und hätten gut und gerne noch den ein oder anderen Konter-Treffer erzielen können. Unter dem Strich steht ein verdienter Heimsieg der Kleeblätter.

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Das Tor: Der neue Vizekapitän Jan Mauersberger konnte eine Flanke von Khaled Narey zwar zunächst klären, aber nur per Bogenlampe in die Höhe. Danach verlor Mauersberger im Strafraum das Kopfballduell gegen Veton Berisha, der Ball gelangte an den Fünfmeterraum zu Robert Zulj, der sich nach gekonnter Brust-Annahme um die eigene Achse drehte und mit einem wuchtigen Flachschuss vorbei an Milos Degenek und durch die Hosenträger von Torhüter Jan Zimmermann den Siegtreffer erzielte.

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Nur ein guter Löwe ist zu wenig

Das war gut: Nun, was war gut am Auftritt der Sechzger? Zu Beginn legten die Blauen einen ordentlichen Auftritt hin, standen in der Defensive sicher und erspielten sich nach eine weiten Ball von Mauersberger, den Stefan Mugosa für Nebenmann Ivica Olic ablegte, die erste Chance des Spiels - der Kroate verzog aber. Olic war es auch, der im zweiten Durchgang die dickste Möglichkeit der Löwen freistehend vor dem Tor versiebte. Chancen waren somit zwar nicht zahlreich, aber immerhin vorhanden und bei besserer Verwertung hätte man durchaus ein, zwei Treffer erzielen können. Insgesamt war der Auftritt aber zu planlos, zu lethargisch, weshalb sich nur ein einziger Löwe eine gute Note verdiente: die neue Nummer Eins Zimmermann hielt, was zu halten war - im entscheidenden Moment war aber auch der Ex-Heidenheimer machtlos.

Das war schlecht: 6:20 Torschüsse sprechen eine deutliche Sprache. Die Löwen agierten nicht nur zu harmlos in der Offensive, sie ließen sowohl vor, als auch nach dem Gegentreffer viel zu viele Möglichkeiten zu. Im Zweiten Durchgang, als Runjaic das Risiko erhöhen musste, hätte der Schuss durch mehrere hundertprozentige Konterchancen der Hausherren eigentlich nach hinten losgehen müssen. Fürth war dem zweiten Tor näher als der TSV dem Ausgleich. Die rundum erneuerten und millionenschwer verstärkten Giesinger spielten nicht wie der Geheimfavorit, für den sie schon gehandelt wurden - sondern wie eine unfertige Mannschaft, die sich nun schnellstmöglich finden muss.

Die Szene des Spiels: Die 52. Minute: Rückkehrer Stefan Aigner, der sehr bemüht, aber meist glücklos agierte, sah Mugosa in der Mitte, der mit einer feinen Flanke Olic im Strafraum fand. Der Kroate nahm die Kugel mit der Brust an, scheiterte aber am Fürther Schlussmann Balazs Megyeri. Der Ausgleich kurz nach der Pause hätte Olic und Co. gut getan, so mussten sie weiterhin dem Rückstand hinterherlaufen. Letztlich erfolglos.

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Runjaic und Ruthenbeck unisono: Fürth-Erfolg verdient

Das sagt 1860-Trainer Kosta Runjaic: "Wir sind in der ersten Halbzeit gut reingekommen, hatten gute Ansätze, aber haben unsere Konter leider nicht so zu Ende gespielt. Das 1:0 war mehr als verhinderbar. In der zweiten Hälfte hat es Fürth sehr clever gespielt, hat drei, vier hundertprozentige Chancen gehabt. Wir haben leider nicht das Spiel gespielt, das wir uns vorgestellt haben und in der ersten Halbzeit phasenweise gespielt haben. Es war noch ein bisschen wild. Wir werden weiter arbeiten. Wir werden versuchen, die Mannschaft im Training so einzustellen, dass wir die ersten drei Punkte im nächsten Spiel machen. Insgesamt war das ein verdienter Sieg für Fürth."

Das sagt Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck:  "Es war ein verdienter Sieg, wir sind mit drei Punkten gestartet. Aber wir hätten uns für unser gutes Spiel belohnen müssen, das kann auch nach hinten losgehen: Wenn du ein Tor kassiert, spielst du unentschieden. Der Zeitpunkt des 1:0 war glücklich, klar, aber schlussendlich musst du das 2:0 machen. Wir haben gesehen, dass die Mannschaft lebt."

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