Aygüns unheimliche Serie
Wenn der Verteidiger spielt, gewinnt 1860 (fast) immer. Beim 2:1 erzielt er das entscheidende Tor
München - Maximilian Nicu stand noch nicht richtig auf dem Platz, als Reiner Maurer von der Seitenlinie mit Nachdruck seinen Namen rief. Schiedsrichter Manuel Gräfe hatte beim Stand von 1:1 in dieser beinahe epischen Zweitligaschlacht zwischen 1860 und Düsseldorf auf einen Freistoß für die Löwen entschieden. Und der Coach beordete Nicu zum Ball. „Maxi, chipp’ ihn rein“, rief Maurer. Nicu chippte also, das heißt, er spielte den Ball gefühlvoll in den Fünfmeterraum. Eben dorthin, wo Verteidiger Necat Aygün hineinlief und den Ball mit seinem Kopf ins Tor wuchtete. Das 2:1 für die Löwen in der 81. Minute, ein erlösender Treffer mit drei Vätern.
Maurer freute sich, dass er die Freistoßvariante genau so im Training eingeübt und im Spiel eingefordert hatte; Nicu war glücklich, dass er mit seiner ersten Ballberührung eine Torvorlage geschafft hatte und lobte den Abwehrboss für dessen Kopfballtreffer; und der Torschütze selbst formte erst seine Hand zu einem L – ein Gruß an Söhnchen Lias auf der Tribüne – ehe er in der blauen Jubeltraube versank. „Ich hab halt meinen Schädel reingehalten“, sagte Aygün lapidar zu seinem ersten Saisontreffer. Und weiter: „Das entscheidende Tor zu machen, ist natürlich super“, sagte Aygün, der beim Gegentreffer kurz vor dem Seitenwechsel eine unglückliche Figur gemacht und Torschütze Maximilian Beister den Ball beim verunglückten Klärversuch quasi vor die Füße gespielt hatte.
Unheimlich wird langsam auch die positive Serie des 31-Jährigen. Acht Mal stand Aygün in dieser Saison auf dem Platz, sieben Mal gewannen die Löwen. „Das ist die Serie der gesamten Mannschaft. Aber von mir aus kann sie gerne bis zum Saisonende halten“, sagte Aygün.
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