Auswärts kein Biss: Löwen ohne Chance in Berlin

Der TSV 1860 verliert bei Union im sechsten Pflichtspiel nach der Winterpause zum dritten Mal auf fremdem Platz. Sechzig-Coach Vitor Pereira sagt: „Wir waren heute teilweise nicht wettbewerbsfähig“
Matthias Eicher |
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Keine Chance für die Löwen (hier Romuald Lacazette, r.): Der TSV 1860 verliert mit 0:2 gegen Union Berlin.
Maurizio Gambarini/dpa Keine Chance für die Löwen (hier Romuald Lacazette, r.): Der TSV 1860 verliert mit 0:2 gegen Union Berlin.

Berlin - Drei Heimsiege in Folge feierte der TSV 1860 zuletzt unter seinem neuen Coach Vitor Pereira. Doch dass der Aufwärtstrend der Löwen kein Auswärtstrend ist, bewiesen die Sechzger einmal mehr bei Aufstiegskandidat Union Berlin. Beim Tabellendritten aus Köpenick waren die Münchner chancenlos und mussten sich verdient mit 0:2 geschlagen geben.

Steven Skrzybski (41.) und Simon Hedlund (61.) erzielten die Treffer für den Hauptstadtklub, der seine Erstliga-Ambitionen einmal mehr untermauerte. „Wir waren heute teilweise nicht wettbewerbsfähig“, musste Pereira dagegen feststellen. Sein Team musste nach zuletzt zwei Siegen in Serie in Berlin nun die dritte Niederlage im sechsten Pflichtspiel nach der Winterpause hinnehmen. Alle drei Pleiten kassierten die auswärtsscheuen Löwen auf fremden Plätzen (1:2 in Bielefeld und 0:2 bei Lotte). „Das ist maximal frustrierend. Wir haben verdient verloren“, sagte Kapitän Kai Bülow hinterher bei Sky: „Wir müssen schauen, dass wir unsere Leistung bringen, egal ob zu Hause oder auswärts.“ Mit 25 Punkten steht 1860 in der Tabelle weiter auf Rang 14.
Pereira vertraute zum dritten Mal in Folge seiner zuletzt gegen den Karlsruher SC und den 1. FC Nürnberg erfolgreichen Startelf. Alle Neuzugänge außer Frank Boya gehörten dazu, Ex-Kapitän Stefan Aigner, Oldie Ivica Olic und Top-Torjäger Michael Liendl nicht.

1860 legte so los wie zuletzt und begann selbstbewusst: Abwehrspieler Abdoulaye Ba tauchte schon nach knapp einer Minute vor dem gegnerischen Tor auf – und jagte die Kugel drüber. Danach übernahmen die Hausherren das Kommando – und wie: Sebastian Polter stand urplötzlich nach einem Doppelpass frei vor Stefan Ortega, schoss aber nicht nur am Löwen-Keeper, sondern auch am langen Eck vorbei (4.), bevor Sebastian Boenisch in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Simon Hedlund klären musste (12.). Und alle knappen Dinger sind drei: Wieder stand ein Unioner völlig frei, Steven Skrzybski zielte aus halbrechter Position aber ebenfalls daneben (21.).

Hier gibt es den Liveticker des Spiels zum Nachlesen

Pereira hatte dagegen viel zu gestikulieren, zufrieden konnte der Portugiese nicht sein. Ein Aycicek-Freistoß segelte ins Toraus, ansonsten fand 1860 in der Offensive nicht statt.

Wenigstens konnte 1860 einen Rückstand vermeiden, weil die Berliner den Druck zunächst nicht aufrecht erhalten konnten. Ein Distanzschuss von Toni Leister strich nur knapp über den Querbalken (39.). Und dann? Geschah, was in der Summe doch verdient war: Skrzybski erzielte nach einem Billard-Block von Lumor und Ba im Nachschuss überlegt den Führungstreffer. Kurz vor der Pause, denkbar ungünstig für Sechzig.

Weil sich danach nicht viel am Übergewicht änderte, reagierte Pereira mit einem Doppelwechsel, brachte das Ex-Bundesliga-Duo Aigner und Olic. Keine drei Minuten dauerte es, da stand Aigner mit den Armen in die Hüften gestützt am Mittelkreis und diskutierte über den halben Platz mit Boenisch. Vor den gegenseitigen Schuldzuweisungen hatte Hedlund nach Traum-Querpass von Polter das 0:2 aus Löwen-Sicht markiert. Als das Spiel verloren schien, hätte Joker Olic fast getroffen (64.), Boenisch scheiterte per Lattenknaller (76.).

Spruchband der Fans gegen Anteilsverkäufe


Vor der kommende Mitgliederversammlung plädieren die Fans gegen einen weiteren Anteilsverkauf an Hasan Ismaik.

Die Löwenfans hatten per Spruchband noch eine Botschaft für Investor Hasan Ismaik, der auf der Tribüne saß und dort eine Zigarre qualmte, parat: „99 % für unsern Fußball. 99 % gegen Anteilverkäufe. 50+1 bleibt!“

 

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