Aus der Tiefe nach oben? Erzgebirge Aue hat ein Endspiel beim TSV 1860

Die Ausgangslage vor der Saison war klar, es hätte ein Spitzenspiel im Grünwalder Stadion werden können. Zweitliga-Absteiger FC Erzgebirge Aue gastiert in Giesing. Doch im Fußball kommt es manchmal ganz anders.
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Der FC Erzgebirge Aue steckt derzeit tief in der Krise.
Der FC Erzgebirge Aue steckt derzeit tief in der Krise. © IMAGO / Eibner

München – Bei 1860 ist der Schlachtruf "Einmal Löwe – immer Löwe" seit Jahren Kult. Beim kommenden Gegner heißt es in der Fankurve in Anlehnung an die Bergbau-Tradition oft lautstark "Wir kommen aus der Tiefe, wir kommen aus dem Schacht!" Doch der FC Erzgebirge Aue versinkt vor dem Gastpsiel bei 1860 (ab 19 Uhr live bei Magenta und im AZ-Liveticker) wieder in besagter Tiefe.

Es leuchtet nicht nur die rote Gruben-Laterne am Tabellenende – es brennt lichterloh. Löwen-Coach-Köllner zeigt ein Herz für den Ost-Club. Aber doch bitte erst nach dem Abpfiff.

Löwen-Gegner: Bei Erzgebirge Aue brennt es lichterloh

Es gibt Stadien, die bleiben auch bei 1860-Übungsleiter Michael Köllner in Erinnerung. Das Erzgebirgsstation hat es ihm angetan. Ein echtes "Schmuckkästchen" haben sie dort hingestellt, so seine Aussage auf der Pressekonferenz vor dem Spiel von 1860 gegen Aue. Was sich in diesem Schmuckkästchen in der letzten Woche ereignet hat, war allerdings der Tropfen, der das Fass fast zum Überlaufen gebracht hätte.

Es brennt beim FC Erzgebirge Aue – der Zweitligaabsteiger steht auf dem letzten Tabellenplatz und muss jetzt nach München reisen
Es brennt beim FC Erzgebirge Aue – der Zweitligaabsteiger steht auf dem letzten Tabellenplatz und muss jetzt nach München reisen © IMAGO/Bert Harzer

Aue-Fans stürmen das eigene Stadion vor der Partie bei 1860

Nach der Niederlage gegen den FSV Zwickau stürmten ein paar Aue-Fans den Rasen und machten ihrem Ärger Luft. Ärger über acht sieglose Partien. Ärger über drei Punkte. Ärger über den Trainer. Ruhiges Fahrwasser sieht ganz anders aus. Nun das Duell mit den Löwen. Die Favoritenrolle ist klar verteilt.

Coach Köllner: "Dürfen uns nicht blenden lassen"

"Eine Mannschaft, die aktuell auf Platz 20 steht, aber davon dürfen wir uns jetzt nicht blenden lassen", so die klare Ansage von Köllner vor dem Kick. Die grundlegenden Pfeiler, mit der er sein Rudel auf die schwächelnden Auer loslassen will, sind "viel Konzentration und viel Entschlossenheit". Und natürlich wuchert Stadion-Liebhaber Köllner auch mit einem echten Pfund: dem Grünwalder. "Es wird hoffentlich ein tolles, grandioses Stadion, mit hoffentlich wieder frenetisches Publikum geben."

1860 Coach hat ein Herz für den FC Erzgebirge

Sympathisch und einfühlsam zeigte sich Köllner zum kommenden Gegner der Löwen und ihrem Boss Helge Leonhardt. Dieser steht gerade heftig in der Kritik. Unter der Woche forderten Fanklubs und kleinere Sponsoren in offenen Briefen den Vorstand zum Rücktritt auf.

Aue soll zurück in die Erfolgsspur – aber erst nach dem Löwen-Spiel

"Für mich persönlich ist es schade, dass Aue da hinten angekommen ist. Ich schätze das Lebenswerk von Helge Leonhardt. In so einer strukturschwachen Region am Ende einen ständigen Zweitligisten zu erstellen. Der Abstieg hat Spuren hinterlassen. Die Kritik ist sehr laut und sehr deutlich. Ich hoffe, dass Aue nach unserem Spiel schnell in die Erfolgsspur zurückkehrt."

Hält die Abwehr beim Löwen-Gegner?

Wie kommt 1860 in die Erfolgsspur? Die Offensive muss diesmal deutlich fleißiger arbeiten als am letzten Samstag. So komisch es klingt, die Abwehr des FC Erzgebirge steht eigentlich recht sicher und ist schwer zu überwinden. Oft gingen die Spiele mit nur einem Tor Unterschied verloren. Insgesamt hat Aue nur zwei Tore mehr kassiert als der TSV 1860.

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Gibt es das Grünwalder Geduldsspiel?

Riecht nach einem Geduldsspiel. Das Problem ist die fehlende Durchschlagskraft. Zudem fällt "Torjäger" Marvin Stefaniak (2 Saisontore) aus. Trotzdem, der FC Erzgebirge will etwas holen in München und bereitete sich auf dem Gelände vom TSV Neuried auf die große Aufgabe vor.

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Also aufgepasst 1860 vor dem schlingernden Gegner aus der Tiefe: Als Löwe weiß man: angeschlagene Gegner sind die gefährlichsten. Einfach Köllners geforderte Konzentration hochhalten. Damit es am Ende nicht noch heißt: Aua, Löwen!

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  • Kaiser Jannick am 16.09.2022 17:05 Uhr / Bewertung:

    "Für mich persönlich ist es schade, dass Aue da hinten angekommen ist."

    Herr Köllner, kümmern Sie sich bitte um unser Team und Ihre Ziele, da wartet mehr als genug Arbeit. Und schwadronieren Sie nicht wie in der gestrigen PK ewig über den Gegner, seinen autokratischen Herrscher und die "Fans", die letzte Woche beinahe einen gegnerischen Spieler verprügelt hätten.

    Schade ist es, dass:
    1: wir immer noch keine Stabilität in unserem Spiel haben,
    2: wir gegen spielerisch starke Teams nach wie vor keinerlei Lösungen haben
    3: immer noch derart blutleere Vorstellungen wie gegen Elversberg an der Tagesordnung sind
    4: sie leider nach wie vor nicht in der Lage sind, sofort taktisch zu reagieren, wenn's mal nicht so läuft, wie es sein soll
    5: und z.B. ein Devin Sür keine Chance bekommen hat, sich zu empfehlen, hingegen solche Bremser wie Lex, Moll und Stiefsöhnchen Freitag immer noch spielen bzw. auf der Bank sitzen

    Angeschlagene Gegner sind brandgefährlich, das wissen alle Löwen!

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