Aufwärts mit neuer Flügelzange: Morris Schröter und Julian Guttau überzeugen beim TSV 1860

München - Wächst da bei den Löwen wieder eine Flügelzange heran? Nach der desaströsen Pleitenserie mit null Zählern aus vier Partien punkteten die Sechzger bei der Samstags-Fahrt zum Hallenschen FC vor allem dank zweier Spieler dreifach: Morris Schröter und Julian Guttau, die beiden Neu-Löwen.
Beim 2:0-Auswärtssieg des TSV 1860 am siebten Drittliga-Spieltag trugen sich beide Außenbahnspieler in die Torschützenliste ein: Der Ex-Rostocker Neulöwe Schröter besorgte die Führung (23.), der Ex-Freiburger Neuzugang Guttau traf zum Endstand (66.). Das Comeback von Flügel-Löwe Schröter: Der namhafte Neuzugang von Zweitligist Hansa Rostock konnte in den ersten Saisonspielen durch Torgefahr, Tempo und Technik bereits gefallen, war zuletzt aber angeschlagen und fehlte bei der bitteren 1:2-Derbyniederlage beim FC Ingolstadt.
"Das Tor macht er fantastisch": Jacobacci lobt die Qualität von Neuzugang Morris Schröter
In Halle drängte der gebürtige Wolfener zurück in die Startelf und avancierte prompt zum besten Löwen des Spiels: Schon vor dem 1:0 hatte er sich mit einem ganz starken Solo gegen zwei, drei Gegenspieler durchgesetzt und beim Abschluss noch verzogen, wenig später zappelte der Ball doch im Kasten. Beim 2:0 lieferte der 28-Jährige dann auch noch den Assist.
"Das erste Tor, das er macht, ist natürlich fantastisch", lobte Trainer Maurizio Jacobacci und kam aus dem Loben gar nicht mehr heraus: "Auch beim zweiten Tor, das er vorlegt, hat er die Qualität gezeigt, die er hat."
111 Spiele für Halle: Julian Guttau überzeugt an alter Wirkungsstätte
Ob der Mann, der bisher nur für Ost-Klubs aufgelaufen war, sich dort besonders wohlfühlt? Der Matchwinner selbst hat im Nachgang seiner Verletzung (Adduktorenprobleme) noch eine andere Erklärung parat: "Manchmal tut es gut, ein oder zwei Tage weniger zu trainieren und dem Körper ein oder zwei Tage mehr Pause zu gönnen." Fazit: Erst ausruhen, dann Gas geben. Schröter brannte sichtlich auf sein Comeback – er hat geliefert und Lust auf mehr gemacht.
Die Rückkehr von Flügel-Löwe Guttau: Dieser Mann hat eine ganz spezielle Verbindung nach Halle und zum HFC. Dort geboren, elf Jahre lang dort gekickt (111 Spiele für den HFC), in der Länderspielpause noch das Abschiedsspiel von Halle-Legende Toni Lindenhahn wahrgenommen. Das Duell mit 1860 wurde erst recht von der Familie Guttau herbeigesehnt.

"Ich musste eine ganze Menge Karten besorgen. Es war ein schöner Moment, alle mal wiederzusehen", sagte der 23-Jährige. Es war einer dieser "Ausgerechnet-Momente", dass ebenjener Guttau es war, der Sechzigs Führungs-Fluch gebrochen und den TSV an der Saale zum Sieg geschossen hat.
Aufwärtstrend beim TSV 1860 dank der Flügelzange Schröter-Guttau?
Guttau dazu: "Das Tor war schön für mich und gut für die Mannschaft. Aber an meinem Jubel hat man ja gesehen, dass ich großen Respekt vor Halle habe." Nach seiner Volley-Abnahme in Folge der Flanke seines Pendants Schröter hatte er fast entschuldigend die Hände gehoben, Halle ins Herz getroffen zu haben: "Der Verein hat mir viel gegeben und ich habe ihm viel zu verdanken."
Noch besser für Guttau ist seine Zwischenbilanz: Der Mann, der in der Vorsaison beim SC Freiburg II zwar eine gute Spielzeit beim Vize-Meister hinter sich hat, dabei aber nur zwei eigene Tore beisteuern konnte, hat diese Marke mit nun drei Treffern nach gerade einmal sieben Partien schon übertroffen. Auch der quirlige Linksaußen darf sich nach dem Gusto der weiß-blauen Anhängerschaft noch öfter zeigen. Ob Sechzigs neue Flügelzange Schröter-Guttau auch im anstehenden Heimspiel gegen den SC Verl (Samstag, 14 Uhr) performt?