Aufstiegsrelegation 1977 gegen Bielefeld: Lienen teilt gegen die Löwen aus

Der Ex-Löwen-Trainer schimpft über Sechzigs Wunder von 1976/1977. Alfred Kohlhäufl wehrt sich.
Matthias Eicher
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Teilt gegen Sechzig aus: Ewald Lienen, einst Bielefelder Armine und später auch 1860-Coach. (Archivbild)
Teilt gegen Sechzig aus: Ewald Lienen, einst Bielefelder Armine und später auch 1860-Coach. (Archivbild) © picture alliance/dpa

München - Ganz schön harte Worte, die der "Zettel-Ewald" da verliert: Im Podcast "Ball you need is love" hat der einstige 1860-Trainer Ewald Lienen (2009 bis 2010) die Sechzger für ihre unfaire Spielweise in einem historischen Duell - und den damaligen Löwendompteur-Vorgänger Heinz Lucas als Anstifter seiner Spieler - scharf kritisiert. Zudem beschuldigte er das Schiedsrichter-Team der Spielmanipulation.

"Die haben uns dermaßen kaputtgetreten", schimpft der jetzt 68-Jährige, der damals als Armine auf dem Rasen gestanden hatte und sich "entsetzt" daran erinnert: "Ich fand es widerwärtig von den Spielern, vom Trainer Heinz Lucas und vom Schiedsrichterteam, das sich - für mich absichtlich - nicht korrekt verhalten hat!"

Lienen: "Ein gewisser Herr Redelfs hat zugelassen, dass die uns in die Steinzeit treten!"

Doch der Reihe nach: In der Aufstiegsrelegation zwischen Zweiter und Erster Liga standen sich in der Saison 1976/1977 der TSV 1860 und Arminia Bielefeld mit Stürmer Lienen gegenüber.

Hat 1860 Bielefeld unter gnädiger Duldung des Schiedsrichters kaputtgetreten? Lienen erinnert sich "entsetzt" an das Relegationsduell.
Hat 1860 Bielefeld unter gnädiger Duldung des Schiedsrichters kaputtgetreten? Lienen erinnert sich "entsetzt" an das Relegationsduell. © imago sportfotodienst

Nach einer 0:4-Klatsche im Hinspiel erzwang Sechzig durch einen 4:0-Heimsieg ein Entscheidungsspiel in Frankfurt - und stieg durch ein 2:0 in die Bundesliga auf.

Fertig war das weiß-blaue Fußballwunder, für das sich Sechzig noch heute rühmt. Lienen stieß vor allem die Art, wie 1860 den so deutlichen Rückstand doch noch egalisieren konnte, sauer auf. Er echauffiert sich: "Nachdem wir daheim 4:0 gewonnen hatten und so gut wie aufgestiegen waren, hat ein gewisser Herr Redelfs zugelassen, dass die uns in die Steinzeit treten!"

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Gemeint ist Referee Jan Redelfs, der die harte Gangart der Giesinger - nach Lienens Meinung - nur unzureichend unterbunden habe. "Die sind uns grundsätzlich in die Knochen geflogen", klagt Lienen an und liefert unter anderem dieses Beispiel: "Ich werde gefoult, dann kommt Schorsch Metzger und tritt mir mit voller Wucht und mit Absicht auf den Oberarm. Ich schaue zum Linienrichter und sehe, wie er sich wegdreht. Der hat das gesehen - und dreht sich weg!"

Es kam, wie es kommen musste: Im entscheidenden Duell verlor Bielefeld - zu allem Überfluss in Unterzahl - gegen Sechzig mit 0:2. Lienen, der das Abklatschen hinterher "nicht akzeptieren" konnte, schildert seine Gefühle: "Haut ab, ich möchte mit euch nicht reden! Ihr gehört für mich zu den widerwärtigsten Typen, die ich im Fußball erlebt habe!"

Kohlhäufl: "Das Hinspiel auf der Bielefelder Alm war von der Arminia eine Katastrophe"

Einer kann Lienens Worte so nicht stehenlassen: Alfred Kohlhäufl. Sechzigs Aufstiegskapitän stellt auf AZ-Nachfrage klar: "Das ist lächerlich! Da hat sich der Ewald vielleicht nicht mehr so genau erinnert, aber das Hinspiel auf der Bielefelder Alm war von der Arminia eine Katastrophe!" Trainer Karl-Heinz Feldkamp habe da 1860-Spieler Ahmet Glavovic "eine Watschn gegeben, ohne dass es einer gesehen" habe.

"Wenn es den Kölner Keller damals gegeben hätte, wären wohl einige von denen vom Platz geflogen - und im Rückspiel einige Löwen!" Auge um Auge, Zahn um Zahn also. Und laut Kohlhäufl ein "verdienter Sieger Sechzig, denn wir haben auf neutralem Platz noch mal gewonnen". Noch Fragen?

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19 Kommentare
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  • Herr Frank am 21.10.2022 16:40 Uhr / Bewertung:

    Liebe AZ, schlecht rechechiert. Es gab damals keine Aufstiegsrelegation zwischen erster und zweiter Liga. Es gab drei Direktabsteiger aus der Bundesliga. Die zweite Liga war in eine Nord- und Südstaffel geteilt. Die jeweiligen Meister sind direkt aufgestiegen, die Rangzweiten ermittelten in Hin- und Rückspiel ggfls. Entscheidungsspiel den dritten Aufsteiger.

  • Günni Löwenherz am 21.10.2022 15:42 Uhr / Bewertung:

    Gääähn, mehr gibts zu Lienens Schmarrn echt nicht zu sagen.

  • meingottwalter am 21.10.2022 10:13 Uhr / Bewertung:

    1860 ist damals verdient aufgestiegen.

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