Aufstieg? Kurz kontra Beeck

Nachdem der Löwen-Präsident den Trainer mit dem Ziel Bundesliga 2010 unter Druck gesetzt hat, wehrt dieser sich: „Das ist nicht meine jetzige Richtung“
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Löwen-Coach Marco Kurz.
dpa Löwen-Coach Marco Kurz.

MÜNCHEN - Nachdem der Löwen-Präsident den Trainer mit dem Ziel Bundesliga 2010 unter Druck gesetzt hat, wehrt dieser sich: „Das ist nicht meine jetzige Richtung“

Natürlich hatte Löwen-Präsident Rainer Beeck diesen Satz im Winter-Trainingslager in Teneriffa ganz bewusst gesagt. Nicht nur, um Pluspunkte bei der treuen Anhängerschaft des Tabellenelften zu sammeln, sondern auch, um den Trainer unter Druck zu setzen: „Wir spielen uns in der Rückrunde ein für den Aufstieg.“ Für den Aufstieg 2010.

Der Coach jedoch will zwei Tage vor dem Zweitliga-Start gegen Aufstiegskandidat Freiburg in der Allianz Arena (Sonntag, 14 Uhr, AZ-Liveticker) von den Ankündigungen des Präsidenten nichts wissen. „Zum jetztigen Zeitpunkt ist das nicht meine Richtung“, sagte Kurz. „Ich sehe jetzt kein Einspielen für den Aufstieg, sondern nur das erste Spiel. Ich sehe das Jetzt. Wir wollen nur einen besseren Start als letztes Jahr. Wir können über den Aufstieg reden, wenn wir im Sommer eine Mannschaft und die wirtschaftlichen Voraussetzungen haben.“

Hat Kurz also jetzt keine Mannschaft? Fraglich, ob der Präsident das gerne hört. Nach dem Wintertransfer von Timo Gebhart zum VfB Stuttgart (3,2 Millionen Euro) hatte Beeck nämlich die Forderungen des Trainers erfüllt und ihm mit Sascha Rösler, Stefan Aigner und Marvin Pourie drei Verstärkungen gegönnt.

Kurz jedoch hat nur Lust auf das Jetzt, die langfristigen Pläne des Klubchefs interessieren ihn offenbar nicht. Er gibt seinem Boss Kontra.

Es ist nicht das erste Mal, dass der 39-jährige Trainer und der Löwen-Boss im Clinch liegen. Als 1860 im Sommer schlecht in die Saison gestartet war und zwischendurch Tabellenletzter war, kritisierte Hobby-Fußballer Beeck Kurz’ Mittelfeld-Raute („Wir wollen so spielen wie Werder Bremen“). Beeck fragte: „Wird das so begriffen? Finden sich alle Spieler in diesem Spielsystem wieder? Die Herausforderung für den Trainerstab ist jetzt, Fehler zu suchen und das, was nicht funktioniert hat, zu ändern.“ Der Trainer kehrte zu einer simplen Viererkette zurück – und plötzlich siegte 1860 wieder. Punktsieg Beeck. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Duo Trainer/Präsident einspielt.

Oliver Griss

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