Aufsichtsrat schaltet sich ein
Die Entscheidung über den Kompromissvorschlag Ismaiks ist vertagt. Aufsichtsratschef Otto Steiner rät zur Zustimmung
MÜNCHEN Die Zeit drängt, aber offenbar nicht so sehr, dass die Entscheidung übers Knie gebrochen werden soll. Bis zum 15. März muss 1860-Geschäftsführer Robert Schäfer der DFL mitteilen, mit welchem Budget der Klub in die kommende Spielzeit gehen möchte.
Klarheit darüber, ob es eine gemeinsame Zukunft mit Investor Hasan Ismaik geben kann, wollen die Löwen natürlich schon früher. Dennoch baten sie noch in der Nacht auf Donnerstag Hamada Iraki, der den Bossen am Mittwoch einen Kompromissvorschlag Ismaiks unterbreitet hatte, um einige Tage Aufschub. Statt am Freitag wolle man sich bis Mitte der kommenden Woche äußern.
Den Grund hierfür erklärte Vereins-Aufsichtsratschef Otto Steiner der AZ: „Aufgrund der Tragweite dieser Entscheidung soll nicht nur das Präsidium darüber entscheiden”, sagte Steiner. Darum habe er eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung anberaumt, die Anfang kommender Woche stattfinden soll. Iraki, der am Samstag für ein paar Tage geschäftlich nach Südamerika reist, hätte dem Wunsch zugestimmt.
Im Klartext heißt dies aber auch nichts anderes, dass sich nun auch der Aufsichtsrat einschaltet in den Streit der Vereinsführung mit Ismaik. Möglicherweise, wie aus Vereinskreisen zu hören ist, weil Steiner das Präsidium um Präsident Dieter Schneider mittlerweile für befangen hält und befürchtet, dass die Herren sich in ihrer Entscheidung von Emotionen leiten lassen könnten. Wenn es nach Steiner ginge, sollten die Löwen dem Kompromissvorschlags Ismaiks zustimmen: „Ich denke, dass der von Herrn Ismaik vorgeschlagene Weg gangbar ist”.