Auf neuer Position: Moll bringt Köllner ins Schwärmen

München - Es sind Worte, die nach Neuanfang klingen. "Gewinner der Vorbereitung ist Quirin Moll, da muss man nicht drumherum reden", meinte Löwen-Trainer Michael Köllner zuletzt: "Er hat bisher bei mir keine Rolle gespielt und ein hartes Los gehabt. Aber so wie er sich auch in den Testspielen präsentiert hat – das ist einfach top!"
Moll geht in seine dritte Saison bei den Löwen, wirklich festspielen konnte er sich bislang nicht. Nach dem Aufstieg in die Dritte Liga zählte der 29-Jährige unter dem damaligen Trainer Daniel Bierofka zu Beginn noch zum Stammpersonal, bis ihn ein Kreuzbandriss im Januar 2019 zurückwarf. Nach seiner Genesung war Bierofka an der Grünwalder Straße Geschichte. Dessen Nachfolger Köllner bevorzugte im Mittelfeld andere Spielertypen – für Moll war kein Platz mehr.
TSV 1860: Quirin Moll überzeugt auf neuer Position
"Wir waren mit Tim Rieder auf der Sechser-Position gut eingespielt – und mit Daniel Wein hatten wir eine gute Alternative", erklärte Köllner zuletzt. Um als alleiniger Sechser vor der Abwehr zu agieren, fehle Moll die Spritzigkeit und Aggressivität. "Das führt zur Frage: Sitzt du ewig auf der Bank? Wechselst du den Verein? Oder gibt es eine Alternativposition?" Eben jene scheint Köllner nun gefunden zu haben.
In der Vorbereitung bot der Löwen-Coach den gebürtigen Dachauer auf ungewohnter Position in der Innenverteidigung auf. Dort überzeugte Moll mit Zweikampfstärke und umsichtigem Spielaufbau. "Die Alternativposition ist für ihn jetzt, so wie wir spielen, auf den Leib geschneidert. Er ist ein ruhiger Spielaufbauspieler", meinte Köllner, der stattdessen Innenverteidiger Dennis Erdmann ins defensive Mittelfeld versetzte.
Moll und Salger: Neues Abwehr-Duo bei den Löwen?
Am kommenden Samstag wird Moll seine Qualitäten im Abwehrzentrum erstmals auch in einem Pflichtspiel unter Beweis stellen können. Im Endspiel des Toto-Pokals (14 Uhr, BR und im AZ-Liveticker) wird der 29-Jährige wohl an der Seite von Neuzugang Stephan Salger das Innenverteidiger-Duo bilden.
Viel Zeit zum Einspielen bleibt nicht: Nur eine Woche später steht das Erstrunden-Duell im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt an, am 19. September beginnt die Liga. "Grundsätzlich ist es wichtig, dass die Neuzugänge integriert werden", sagte Köllner: "Jetzt – und nicht erst nach dem 15. Punktspiel."