"Asozial": 1860-Verteidiger Stephan Salger bei Interview mit Geld beworfen

Mannheim - Es ist eine absolute Unsitte, die in Deutschlands Fußballstadien zuletzt häufiger dokumentiert wird: Vermeintliche "Fans" werfen von den Tribünen Gegenstände auf das Feld und gefährden so die Gesundheit der Beteiligten.
Auch im Rahmen Partie des TSV 1860 beim SV Waldhof Mannheim ist es zu einem solchen Zwischenfall gekommen. Nach der Partie stand Stephan Salger – aufgrund der unglücklichen 0:3-Niederlage ohnehin sichtlich bedient – zum TV-Interview bei "Magenta Sport". Während der Abwehrchef die Fragen von Reporter Thomas Wagner beantwortete, wurden beide von Zuschauern auf der Tribüne mit Münzen beworfen.
Wir werden hier beworfen aus dem Waldhof-Block. Richtig asozial, das muss man ganz klar so festhalten.
Mehrere Waldhof-Anhänger werfen Münzen aufs Spielfeld
"Ich weiß nicht, ob das jetzt sein muss, dass ich hier mit Geld beworfen werde", meinte Salger daraufhin. Reporter Wagner wurde noch wesentlich deutlicher: "Wir werden hier beworfen aus dem Waldhof-Block. Richtig asozial, das muss man ganz klar so festhalten."

Auch Trainer Michael Köllner wurde indirekt mit den Münzwürfen konfrontiert. Der Löwen-Coach war nach dem Spiel zwischenzeitlich in die Kabine gegangen, aufgrund des Verhaltens der Mannheimer Anhänger entschied sich Pressesprecher Rainer Kmeth dafür, dass er nicht mehr für ein Field-Interview in den Innenraum zurückkehrt.
Zum Ende der Übertragung machte Thomas Wagner seinem Unverständnis über das Verhalten der Zuschauer erneut Luft. "Das kann ich nicht begreifen: Die eigene Mannschaft gewinnt mit 3:0, es ist ein toller Fußballtag und dann kommt so eine Aktion. Völlig überflüssig! Und das waren tatsächlich mehrere, die hier von der Haupttribüne aus geworfen haben", so der erfahrene Reporter.
Eklat in der Bundesliga: Spielabbruch nach Bierbecher-Wurf
Erst am vergangenen Freitag war es in der Bundesliga zu einem Eklat gekommen, als Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann während der Partie zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach von einem gefüllten Bierbecher am Hinterkopf getroffen wurde. Das Spiel wurde daraufhin abgebrochen, der Unparteiische kam ins Krankenhaus.
"Der Treffer hat mich mitgenommen, zumal es mich mit voller Wucht und unerwartet am Kopf getroffen hat", sagte der 39-Jährige, bei dem eine Schädelprellung und ein Schleudertrauma diagnostiziert wurde, gegenüber "dfb.de".