Arena-Debatte: Löwen kneifen

Hoeneß bittet 1860, eine Frist für den Auszug zu nennen – und erntet Schweigen
von  Abendzeitung
Hofft auf Harmonie bei seinen Löwen: 1860-Präsident Rainer Beeck
Hofft auf Harmonie bei seinen Löwen: 1860-Präsident Rainer Beeck © Rauchensteiner/Augenklick

MÜNCHEN - Hoeneß bittet 1860, eine Frist für den Auszug zu nennen – und erntet Schweigen

Nehmen die Löwen Uli Hoeneß einfach nicht ernst? Bayern-Manager Hoeneß hatte am Sonntag jedenfalls nach dem 3:1-Sieg seiner Bayern gegen Dortmund wieder einmal das Herzensthema vieler Anhänger der Blauen angesprochen. „Wir haben immer gesagt, wenn 1860 aus dem Stadion raus will, dann sollen sie eine Frist nennen, dann werden wir konstruktiv darüber nachdenken“, hatte Hoeneß gesagt. Und weiter: „Es gibt doch das Olympiastadion! Es gibt doch das Grünwalder Stadion! In ihrem Aufsichtsrat haben sie doch den Bürgermeister (Christian Ude, d. Red.) - und der halbe Stadtrat steht doch hinter dem Verein. Dann sollen sie sich doch das Grünwalder Stadion ausbauen! Da habe ich kein Problem mit!“

Schon im Dezember hatte der Bayern-Manager die Arena-Debatte angeschoben und den Löwen Gespräche über einen Ausstieg angeboten. „Ich hätte kein Problem, wenn sie uns da verlassen würden, denn die Allianz Arena würde ich am allerliebsten nur für die Bayern-Fans aufmachen“, hatte er da gesagt. 1860-Rainer Beeck reagierte damals mit der Garantie, dass die Sechzger die Stadionverträge, die bis 2025 laufen, einzuhalten gedachten.

Nun scheint Beeck es vorzuziehen, gar nicht mehr auf Hoeneß’ Angebot zu reagieren. Beeck, auch beim Kurz-Schicksalspiel in Mainz nicht vor Ort, war am Montag genauso wie seine Vizes Franz Maget und Michael Hasenstab sowie Geschäftsführer Markus Kern für die AZ nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Auch der neue Sportdirektor Miki Stevic reagierte auf Hoeneß’ Nadelstich zurückhaltend. „Momentan sind wir erkältet, müssen erstmal gesund werden. Ich habe eine klare Meinung zum Thema Stadion, fände es aber fahrlässig, sie jetzt zu äußern.“

Und auch Ex-Vizepräsident Karsten Wettberg, mittlerweile Mitglied des Vereins-Aufsichtsrates, der eigentlich als Freund des Grünwalder Stadions gilt, wollte sich am Montag nicht auf eine neue Arena-Debatte einlassen. „Es ist doch klar, dass wir jetzt gar nicht herauskommen würden aus der Arena. Wir haben das Geld gar nicht, um uns von den Bayern freizukaufen“, sagte er. Ob diese Haltung den Fans der Giesinger Kultstätte gefallen wird? fil, og.

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