Antonio Rukavina: Verliebt in München
MÜNCHEN - Der Neu-Löwe schwärmt nach dem ersten Stadtbummel durch München. "Eine echte Weltstadt. Wunderschön", sagt Antonio Rukavina. Der Serbe will bei 1860 bleiben.
Klar, das Trainingsgelände an der Grünwalder Straße, das kennt Antonio Rukavina. Auch die Allianz Arena („So schön wie das Bernabeu“), in der er am Sonntag beim 2:1 gegen Ahlen gleich sein erstes Tor für die Löwen erzielt hat. Doch erst am Dienstag fand er – gemeinsam mit seiner Verlobten Dragana – Zeit für einen Stadtbummel. Und für den Serben, in der Winterpause bis Saisonende von Bundesligist Borussia Dortmund ausgeliehen, war es Liebe auf den ersten Blick. „München ist eine echte Weltstadt. Wunderschön. Es sind wahnsinnig viele Menschen auf der Straße, was mich an meine Heimatstadt Belgrad erinnert. Das ist alles ganz anders als in Dortmund“, schwärmt der 25-Jährige – und seine große Liebe Dragana lächelt dazu.
„Ich habe den Marienplatz gesehen, wir waren beim Weißwurstessen“, sagt Rukavina und erzählt begeistert von den großen Straßen, über die er und seine Dragana spaziert seien: „Die Maximilianstraße, die Leopoldstraße – toll.“ Bislang wohnt das Paar noch im Schwabinger Marriott Hotel, doch der rechte Verteidiger sagt: „Wir suchen jetzt eine Wohnung – am liebsten in Schwabing.“ Eine Wohnung? Will Rukavina etwa in München seßhaft werden? Will er etwa gar nicht mehr zurück in den Pott zur Borussia? „Ich habe bislang keine Signale, dass mich die Dortmunder nicht zurück haben wollen. Die Borussia wird sich in den nächsten zwei, drei Monaten entscheiden.“ Und auch wenn die Chance auf ein Bleiben beim TSV 1860 bislang eher gering erscheint, Rukavina selbst sagt: „Wenn es nach mir geht, würde ich gerne hier bleiben bei Sechzig.“ Da ist einer verliebt in München – und natürlich in seine Dragana.
Seit eineinhalb Jahren kennen sich die beiden, seit September 2008 ist das Paar verlobt. Bei einer Sportartikelmesse hat der Profi-Fußballer die Marketing-Expertin kennengelernt. „Das sie jetzt hier ist, bedeutet mir sehr viel“, sagt der serbische Nationalspieler zur AZ, „schließlich ist es für mich schwierig im Ausland. Aber Dragana gibt mir die Kraft. Sie ist alles in meinem Leben.“ Kein Wunder, dass er nach seinem ersten Treffer für die Löwen („Das war natürlich ein perfekter Einstand“) seiner Liebsten symbolisch Küsse auf die Tribüne geschickt hat.
Der Kontakt zu den neuen Kollegen ist bislang allerdings noch eher spärlich („Die Sprachbarriere ist einfach noch zu groß“) und auch die Orientierung in der Weltstadt macht ihm Probleme. „Ohne Navigation“, sagt Rukavina, „wäre ich verlassen und verloren.“
O. Griss