Alpha-Löwen gefragt: Wer macht beim TSV 1860 jetzt den Unterschied?

Nach dem Abschied Michael Köllners sind nun die Führungsfiguren in der Mannschaft gefragt: Die AZ analysiert, wer nun liefern muss, damit es mit dem Traum vom Aufstieg in Liga zwei noch klappen kann.
Ruben Stark
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Sollen die zuletzt schwächelnden Löwen führen: Tim Rieder, Jesper Verlaat und Kapitän Stefan Lex.
Sollen die zuletzt schwächelnden Löwen führen: Tim Rieder, Jesper Verlaat und Kapitän Stefan Lex. © imago images/Bernd Feil

München - Die Miene sprach Bände. Mit starrem Blick ging Raphael Holzhauser vom Trainingsgelände des TSV 1860, doch verriet sein blauer Kapuzenpullover, dass er dem großen Ziel längst nicht abgeschworen hat. "I'm just a kid with a dream" stand darauf in weißen Lettern, "Ich bin nur ein Junge mit einem Traum".

TSV 1860: Holzhauser hat bislang nur in Ansätzen seine Klasse gezeigt

Was sich ja auf den ganzen Klub übertragen lässt, der sich nach der Rückkehr in die Zweite Liga sehnt. Doch dieser Traum ist nicht immer schön. Es läuft für den Österreicher - wie für den Verein - bei nur einem Sieg aus den letzten sieben Spielen eher alptraum- denn traumhaft.

Als Winter-Wunschzugang und potenzieller Unterschiedsspieler gekommen, hat Holzhauser bislang nur in Ansätzen seine Klasse gezeigt. Er erlebt mit, dass sich die Krise weder von der Winterpause noch seiner Anwesenheit hat vertreiben lassen.

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Die Folge: Am Donnerstag steht Sportchef Günther Gorenzel auf dem Rasen und leitet das Training an – Michael Köllner ist Geschichte.

Holzhauser soll Löwen im Aufstiegskampf unterstützen 

Holzhauser rückt damit aber nur noch mehr ins Blickfeld. Schließlich hatte sein Landsmann Gorenzel dessen Verpflichtung mit Vehemenz und Beharrlichkeit vorangetrieben. Der 29-Jährige mit dem feinen Gefühl im linken Fuß war als das fehlende Puzzlestück im Aufstiegsrennen präsentiert worden.

Ein Tor, drei Spiele und einige Wochen der Integration später stellt sich mit Nachdruck die Frage, ob er dieses Versprechen erfüllen kann? "Wenn man Raphaels Erfahrung, seine Vita sieht, dann bringt er sehr viel mit", sagt Gorenzel, "diese Erfahrung tut uns gut." Zudem erlebe er, wie Holzhauser auch jetzt die Verantwortung suche.

Marco Hiller muss Ruhepol in der Löwen-Defensive werden 

Dennoch schränkte der Interimstrainer ein: "Raphael kann allein kein Spiel gewinnen. Kein Spieler kann allein ein Spiel gewinnen – nur die Mannschaft zusammen."

Soll die Löwen-Defensive stabilisieren: TSV-1860-Keeper Marco Hiller.
Soll die Löwen-Defensive stabilisieren: TSV-1860-Keeper Marco Hiller. © imago/Bernd Feil

Nicht nur Holzhauser muss jetzt Farbe bekennen. Sechzig braucht seine Führungsspieler, seine Alpha-Löwen dringender denn je, um endlich eine anhaltende Trendwende einzuleiten. Das gilt für Torwart Marco Hiller, der an Souveränität hinzugewinnen und ein Ruhepol der Defensive sein muss. Das gilt für Tim Rieder auf der Sechs, der sich zuletzt nach Kräften bemühte und einer der wenigen dauerhaften Lichtblicke war, aber nicht für die nötige Balance im Spiel sorgen konnte. Er sagt: "Wir müssen als Mannschaft zusammenhalten und die Siege erzwingen. Galliger sein, mehr Biss haben."

Auch Lex, Kobylanski und Steinhart müssen Leitfiguren werden

Der Führungsanspruch gilt auch für Jesper Verlaat, der seiner Form aus der Hinrunde nachläuft, bisher nicht der Stabiltätsanker war und zuletzt auf der Bank landete. Und er gilt für den verunsicherten Marcel Bär, der nach langer Verletzungspause um eine gute Verfassung ringt und fast verzweifelt sein Gespür für Tore sucht. "Er braucht ein Erfolgserlebnis. Da fehlt das letzte Selbstverständnis", befand Gorenzel Anfang des Jahres. Geändert hat sich daran bis heute nichts...

Auch Kapitän Stefan Lex, Martin Kobylanski und Phillipp Steinhart erwähnte der Sportchef zuletzt, als er auf die Leitfiguren der Löwen einging. Nun ist es an der Zeit, hervorzutreten. "Sie müssen wieder an ihre Fähigkeiten glauben", appellierte Gorenzel an das Team, betonte die Fokussierung auf das Hier und Jetzt: "Was in zwei Monaten ist, was in vier Monaten ist, das bringt uns momentan nicht weiter."

Auch Holzhauser sieht das so: "Wir haben noch 18 Spiele vor uns, wo wir einfach Gas geben müssen." Und er als der potenzielle Unterschiedsspieler ein entscheidender Faktor sein muss.

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15 Kommentare
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  • Benedikt am 03.02.2023 01:35 Uhr / Bewertung:

    Den Lex zerreißen? Er hat schon tolle Szenen gehabt, ist technisch beschlagen. Dank seiner Schnelligkeit war er gefährlich. Was ist geblieben? Er ist (zwangsläufig) langsamer, gewinnt kaum einen Zweikampf, spielt den Gefoulten immer wieder. So ist er beileibe höchstens noch Mitläufer.

  • Neutral am 02.02.2023 19:07 Uhr / Bewertung:

    Vielleicht sollte man auch im Tor mal eine Veränderung anstreben und dem Kretzschmar eine Chance geben. Verdient hätte er es allemal.

  • Kaiser Jannick am 02.02.2023 23:50 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Neutral

    Hiller ist einer der wenigen Spieler, der konstant liefert. Ich bin überzeugt davon, dass er die kleinen Wackler, die er zuletzt beim Paßspiel hatte, in Kürze wieder abgelegt hat.

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