Alle Neune! 1860 macht gegen Meppen den Saisonstart perfekt

München - Neun Punkte zum Start wären ein Traum!“, schwärmte Sechzigs Finanzboss Marc-Nicolai Pfeifer im Stadionmagazin und appellierte nach einigen unschönen Beleidigungen von den Rängen in Richtung Hasan Ismaik und dessen Statthalter Anthony Power einmal mehr: "Wir sind nur gemeinsam stark!" Während in der Westkurve einmal mehr die Anti-Ismaik-Fahne wehte, wurde sein Traum erfüllt – durch ein weiß-blaues Schützenfest.
Durch das 4:0 (1:0) des TSV 1860 am Dienstagabend gegen den SV Meppen hat die Mannschaft von Trainer Michael Köllner nun sage und schreibe neun Zähler auf dem Konto. "Wir haben viel Leidenschaft, Zug und Siegeswillen auf den Platz gebracht", schwärmte Cheftrainer Michael Köllner nach ausgiebiger Feierei seines Teams in der Kurve. Spielmacher Martin Kobylanski hatte zuvor mit seinem Führungstreffer (29.) den Garanten dafür gegeben, dass es am Ende hieß: Alle Neune!
Köllner: "Wir können sehr zufrieden sein!"
Express-Doppelpacker Fynn Lakenmacher (63., 66.) und Stefan Lex (81.) schraubten das Ergebnis in die Höhe. Köllner dazu: "Es ist wichtig, dass wir nicht versuchen, den Ausfall von Marcel Bär eins zu eins ersetzen zu wollen. Das hat man auch heute gesehen: Kobylanski macht ein Tor, Lex macht ein Tor, Lakenmacher macht zwei. Wir können sehr zufrieden sein!"
Köllner überraschte mit der Hereinnahme von Joseph Boyamba anstelle von Lex in die Startelf, wobei der Kapitän angeschlagen aus der Heimpremiere gegen Oldenburg (1:0) gegangen war. Kollege Yannick Deichmann fehlte krank, nach AZ-Informationen aber nicht wegen des Corona-Virus, sondern wegen einer Magenverstimmung.
Hiller rettet gegen Ex-Löwe Pourié fast am Mittelkreis
Sechzig begann engagiert und mit dem Selbstvertrauen der zwei Dreier in Serie, doch die Köllner-Kicker mussten schnell feststellen, dass es auch gegen Meppen kein ganz schnelles Erfolgserlebnis geben sollte. Nachdem ein erster Versuch gefährlich durch den Strafraum segelte, hieß es eine Viertelstunde lang: Geplänkel. Torhüter Marco Hiller musste gegen Ex-Löwe Marvin Pourié fast am Mittelkreis per Kopf retten.
Dann doch die ersten besseren Chancen für die Blauen: Ein Kobylanski-Freistoß segelte knapp am linken Pfosten vorbei (17.), Oldenburg-Siegtorschütze Jesper Verlaat scheiterte nach einem Boyamba-Schusschance im zweiten, deutlich aussichtsreicheren Versuch freistehend (20.).
Lakenmacher mit Doppelpack, auch Kobylanski und Lex treffen
Schließlich richtete es einer, der bisher noch nicht so recht zur Geltung kam unter den neun Neulöwen: Sechzigs neuer Zehner Kobylanski traf, nachdem er kurioserweise eine fast identische Szene kläglich vergeben hatte, zur umjubelten 1:0-Führung. Lief also wieder in die richtige Richtung für Sechzig – diesmal sogar deutlich früher.
Lakenmacher hätte die Gemüter der Löwen mit dem 2:0 beruhigen können, doch er kratzte sie eher auf, indem er frei vor Keeper Jonas Fersken vergab (36.). Kein Problem für den blauen Hünen, der noch zwei Mal entscheidend in Erscheinung treten sollte. Beim 2:0 marschierte er mit seiner ganzen Wucht in den Strafraum und drosch den Ball in den Winkel, wenig später staubte er gnadenlos ab.
Für den Schlusspunkt durfte aber Lex sorgen: Der Ex-Bundesligaspieler traf von der Strafraumgrenze mit einem platzierten Schuss in die Ecke. Auch nicht schlecht, wenn man so einen Mann mal ausgeruht von der Bank bringen kann. "Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey", skandierten die Fans. Dürfte auch Pfeifer gefallen haben. Ganz im Gegensatz zur Ismaik-Fahne.