Alfred Kohlhäufl: Traurige Löwen-Erkenntnisse

München - Der Pokalschreck hat wieder zugeschlagen! Nach Siegen über die Bundesligisten Bremen und Leverkusen gewann Lotte gegen den TSV 1860 völlig verdient mit 2:0.
Ismail Atalan, der Trainer des Drittligisten kam als kurdisches Flüchtlingskind mit fünf Jahren nach Deutschland und musste sich in seiner Jugendzeit durchkämpfen. Er schaffte es als Trainer von der Kreisklasse A bis in die 3. Liga. Sein Motto lautet: "Es gibt gegen jeden Gegner einen Plan, ihn zu schlagen." Bei den Siegen über die Bundesligisten war Glück dabei. Gegen 1860 war man die klar bessere Mannschaft. Der Sieg hätte noch höher ausfallen können.
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Zweitklassive Individualisten statt Mannschaftsspieler
Die 1.300 mitgereisten Löwenfans waren wie die Anhänger an den Bildschirmen wohl maßlos enttäuscht. Ohne Durchsetzungsvermögen gegen einen Drittligisten zu agieren, ist sehr enttäuschend. Selbstverständlich dauert die Eingewöhnung und die Integration der Neuzugänge einige Zeit. Während des Spiels hat es zudem geschneit. Das darf und kann aber keine Entschuldigung für das schwache Auftreten sein.
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Wenn man die bisherigen Spiele der Löwen nach der Winterpause analysiert, kommt man zu keinen positiven Erkenntnissen. Es hat den Anschein, dass Sechzig mit wenigen Ausnahmen, keine Mannschaftsspieler, sondern zweitklassige Individualisten verpflichtet haben. Hoffentlich täusche ich mich!