Aigner: "Wenn's läuft, dann läuft's"

Vor dem Gastspiel in Düsseldorf erklärt Löwen-Profi Stefan Aigner, warum es in der aktuellen Mannschaft keine Grüppchen mehr gibt – und wieso er Präsident Schneider dankbar ist.
AZ: Herr Aigner, die Löwen stehen erstmals seit vier Jahren wieder auf einem Aufstiegsplatz. Im Umfeld des Klubs herrscht Euphorie. Denken Sie manchmal: „Bitte kneift mich”?
STEFAN AIGNER: Es läuft natürlich gut. Inklusive des Pokalspiels haben wir vier von fünf Spielen gewonnen. Wir haben eine klasse Truppe und es macht endlich wieder Spaß.
Beschreiben Sie mal die neue Löwen-Lust.
Wir sind eine bodenständige Truppe, haben viele junge Spieler, die extrem willig sind und verstehen uns alle gut. Dazu lassen wir wenig Gegentore zu und sind vorne immer für einen Treffer gut.
Sie sind neben Daniel Bierofka wohl der größte Löwen-Fan in der Mannschaft. Wir können uns vorstellen, dass Sie innerlich fast platzen müssen vor Freude angesichts des Erfolgs.
Ich bin schon sehr glücklich, dass es wieder läuft. Andererseits haben wir erst neun Punkte – und damit ist bis jetzt noch jeder abgestiegen. Aber ich weiß, dass wir eine gute Mannschaft haben und attraktiven Fußball spielen können. Das gibt Mut.
Bei Ihnen läuft es auch wieder richtig gut. Sie haben schon zwei Tore erzielt und wirken wie befreit.
Es läuft überhaupt gut bei uns, man kann das aber nie an einem Spieler fest machen. Aber es stimmt schon, es läuft besser bei mir. Letztes Jahr war ich leider verletzt. Jetzt bin ich einfach gut reingekommen in die Saison.
Es wird immer vom tollen Mannschaftsklima gesprochen. Wie sieht das eigentlich aus?
Wir gehen oft zusammen essen. Abends sind dazu oft fünf, sechs Spieler online und spielen auf der Playstation gegeneinander. Es gibt keine Grüppchenbildungen mehr bei uns. Wir haben einfach Spaß zusammen.
Die Erleichterung wegen der finanziellen Rettung ist gewiss auch ein Grund für die Euphorie, oder?
Na klar. Das hat uns zwar auf dem Rasen nie blockiert, aber natürlich hatte man die Probleme ständig im Hinterkopf. Da hat unser Präsident Dieter Schneider schon einen verdammt guten Job gemacht. Er ist einer, der alles aus dem Herz heraus macht für Sechzig.
Sie gehören mit Benny Lauth, Stefan Buck, Daniel Bierofka und Gabor Kiraly trotz Ihrer erst 23 Jahre schon zu den erfahreneren Spielern. Müssen Sie die Jungen da momentan auf dem Boden halten?
(lacht) Ich bin ja selber noch ein junger Spieler. Nein, die erfahrenen Spieler bei uns müssen nicht alles kommentieren oder sagen, wie es laufen muss. Uns zeichnet aus, dass keiner denkt, er weiß es besser. Bei uns passt es untereinander, keiner hebt ab und schließt sich aus der Gruppe aus.
Sind Sie selbst lockerer als früher?
Na klar. Bei mir hängt viel mit Lockerheit zusammen. Wenn ich merke, dass es nicht so gut läuft, dann brauche ich im Prinzip gar nicht raus zu gehen. Ich bin ein „Leck mich am A...-Typ”: Wenn es läuft, dann läuft es. Wenn es nicht läuft, dann geht’s eben nicht so gut.
Sportlich geht grad viel. Und privat?
Da passt es auch. Ich bin mit meiner Freundin (Laura, d.Red.) fünf Jahre zusammen und es läuft alles super bei uns.
Gibt's Heiratspläne?
(lacht) Mal langsam. Ich bin 23 und konzentriere mich voll und ganz auf meine Karriere.