Ärger um den Schiedsrichter: „Respektlos!“

Sportdirektor Miroslav Stevic muss auf die Tribüne und ereifert sich über Schiedsrichter Weiner.
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Schiedsrichter Wolfgang Waltz schickt Miki Stevic auf due Tribüne. Lienen findets lächerlich.
Rauchensteiner/Augenklick Schiedsrichter Wolfgang Waltz schickt Miki Stevic auf due Tribüne. Lienen findets lächerlich.

Sportdirektor Miroslav Stevic muss auf die Tribüne und ereifert sich über Schiedsrichter Weiner.

MÜNCHEN Auf eine Feststellung legt Miki Stevic wert: „Seit ich Sportdirektor bin, habe ich mich noch nie über einen Schiedsrichter beschwert. Ich habe immer gesagt, dass Spieler viel mehr Fehler machen als Schiedsrichter.“ Überhaupt gäbe es in Deutschland die besten Unparteiischen Europas.

Stevic war es äußerst wichtig, diese Äußerungen zu tätigen. Weil er sich nach dem 1:0 im Derby gegen Augsburg doch beschweren musste über einen Schiedsrichter. Und zwar massiv. Schiedsrichter Michael Weiner hatte ihn wegen allzu starken Lamentierens über die Entscheidungen der vier Offiziellen kurz vor der Pause auf die Tribüne geschickt. Auch das findet Stevic nicht so tragisch. „Ich verstehe zwar nicht, wieso ich auf die Tribüne musste, ich habe mich nur über eine Schiedsrichterentscheidung aufgeregt“, meinte er, „aber das ist nicht so schlimm. Das kann immer passieren.“

Schlimm fand Stevic dagegen das Verhalten des Schiedsrichters. „Als ich nach dem Spiel zu ihm gegangen bin, um ihm die Hand zu geben, hat er mich einfach stehen gelassen.“ So etwas Respektloses habe er, der Serbe mit deutschem Pass, noch nie erlebt in Deutschland.

Auch Trainer Ewald Lienen will mit Weiner während des Spiels ähnliche Erfahrungen gemacht haben. „Ich wollte mich nach der Szene mit Miki bei ihm entschuldigen dafür, dass ich so emotional war bei der Szene. Ich bin zu ihm hin und ihn vier Mal freundlich angesprochen. Aber er hat so getan, als ob ich Luft wäre und hat sich weg gedreht. So etwas geht nicht. Nach dem Spiel war es genauso. Das ist in höchstem Maße respektlos. Der Schiedsrichter nimmt sich zu wichtig“, so Lienen.

Sicher, Stevic und Lienen waren noch emotional aufgewühlt, als sie sich über die Umgangsformen des Schiedsrichter beschwerten. Und so ist auch Stevic’ Weg zum Schiedsrichterbeobachter, Manfred Amerell, zu erklären. „Ich habe mich bei Herrn Amerell informiert, ob man künftig verhindern kann, dass Herr Weiner Spiele von 1860 leitet“, so Stevic. Ein offizieller Antrag war das freilich nicht. Auch, weil der keine Aussicht auf Erfolg hätte. Vereine können sich die Schiedsrichter nicht aussuchen.

Geschafft hat dies übrigens nur einer, zeitweise. Im November 1997 entzog Uli Hoeneß Schiedsrichter Hellmut Krug gewissermaßen die Arbeitserlaubnis für Spiele der Bayern. Krug hatte beim 2:2 im Derby gegen 1860 Sammy Kuffour die Rote Karte gezeigt. „Das war ein wiederholter Fall von Arroganz. Der kann in Zukunft pfeifen, was und wo er will, den FC Bayern aber nicht mehr“, hatte Hoeneß gesagt. Für den Rest der Saison pfiff Krug damals tatsächlich kein Bayern-Spiel mehr.

Hoeneß und Krug haben sich längst versöhnt. Das würde auch Stevic gerne mit Weiner. „An mir soll’s nicht liegen“, sagte der Löwen-Sportdirektor.

Filippo Cataldo

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