Adlung: "Vor jedem Spiel bete ich"

Daniel Adlung ist der schillerndste Neue bei den Löwen. Hier verrät er, warum er von Kopf bis Fuß tätowiert ist, ob er weitere Motive plant – und was der Glaube an Gott für den Ex-Cottbuser bedeutet
München Daniel Adlung kommt mit grauem T-Shirt und schwarzer Baseballkappe in die Spielerlounge geschlendert. Der Neuzugang fällt auf – und das nicht nur aufgrund seines lockeren Kleidungsstils. Adlung, der von Energie Cottbus kam, ist tätowiert. Und zwar am ganzen Körper. Die Arme sind komplett bemalt und auch am Nacken und vom Brustkorb aus schimmern die Tätowierungen durch das T-Shirt.
In der AZ erklärt der Neue, wie er tickt und welche Dinge ihm wichtig sind.
GLAUBE: Adlung ist gläubig. Auf seinem Handrücken hat er sich deswegen auch das englische Wort „Believe” (Glauben) stechen lassen. „Das bedeutet nicht nur, dass ich an mich selbst glaube, sondern damit ist auch der Glaube an Gott gemeint”, erklärt der Mittelfeldspieler. „Ich bin sehr gläubig, auch wenn ich jetzt nicht jede Woche in die Kirche renne.” Aber er verrät auch: „In einem stillen Moment bete ich in der Kabine vor jedem Spiel. Das gibt mir unheimlich Kraft und vor allem ein richtig gutes Gefühl, bevor es dann auf den Rasen geht.”
TATTOOS: Insgesamt zieren 18 verschiedene Motive seinen Körper. „Die Tattoos gehören einfach zu mir, sie passen zu meiner Person”, sagt Adlung. „Und jedes einzelne hat für mich eine Bedeutung.” Welche, darüber will der 25-Jährige nicht sprechen. Der Tätowierer seines Vertrauens sitzt übrigens in Nürnberg – da wäre die Anfahrt von München aus ja gar nicht so weit. Aber im Moment ist kein weiteres Motiv geplant. „Ich habe zwar ein paar Ideen im Kopf”, sagt Adlung und lacht dabei. „Aber es ist ja auch gar nicht mehr so viel Platz auf meinem Körper.” Stimmt.
KLEIDERSCHRANK: Adlung ist ein Modefreak. Wenn er aus dem Haus geht, muss alles zusammenpassen. Darauf legt er den allergrößten Wert. „Ich habe nicht nur 150 Paar Schuhe, sondern auch etwa 50 Baseballkappen zu Hause”, verrät er. Doch da er im Augenblick noch im Hotel wohnt, konnte er nur eine kleine Auswahl mit nach München bringen. „In meinem Zimmer habe ich im Moment nur etwa zehn Paar Schuhe.” Doch Rettung naht: Adlung hat in Giesing, unweit des Trainingsgeländes, eine kleine Wohnung gefunden – bald ist der Kleiderschrank also wieder komplett.
FAMILIE: Der Kontakt zu seinen Eltern, seinen zwei Schwestern und seinem Bruder sind Adlung wichtig. „Ich telefoniere regelmäßig mit ihnen”, sagt er. Und jetzt kann der 25-Jährige sie auch wieder öfter persönlich in Fürth besuchen. „Sie wohnen nur 170 Kilometer entfernt von hier – von Cottbus aus waren es mehr als 500 Kilometer. Da musste ich schon mal einen Tag frei haben, um zu ihnen zu fahren. Das ist jetzt anders und diese Nähe zu meiner Familie war auch mit ein Grund dafür, dass ich mich letztendlich für einen Wechsel zum TSV 1860 entschieden habe.”