5:0 gegen Illertissen: Sascha-Mölders-Festspiele auf Giesings Höhen

Wer in den vergangenen Wochen an Sascha Mölders zweifelte, wurde vom Mittelstürmer am Donnerstagabend endgültig eines Besseren belehrt.
von  Patrick Mayer
Sascha Mölders: Der Mann, der Illertissen abschoss.
Sascha Mölders: Der Mann, der Illertissen abschoss. © Rauchensteiner/Augenklick

München - Der TSV 1860 gewann 5:0 (3:0) gegen den FV Illertissen. Mölders war der Mann des Spiels. Der Angreifer erzielte einen Doppelpack (31. Minute/39.), Timo Gebhart (45. + 1), Kilian Jakob (55.) und Christian Köppel (58.) trafen weiter für die Löwen, die als Tabellenführer ihren Vorsprung auf vorerst fünf Punkte ausbauten.

"Es ist der Wahnsinn, wie der Sascha das ohne Vorbereitung wegsteckt. Ich hatte Angst, er könnte in ein Loch fallen. Aber er wird von Woche zu Woche besser", meinte Sechzig-Coach nach dem Spiel zu Doppelpacker Mölders. Kurios: Weil der Bus streikte, musste die Mannschaft zu Fuß zum Stadion laufen. Das Grünwalder war unterdessen mit 12.200 Zuschauern erstmals nicht ausverkauft.

Bierofka stellte gegen die Schwaben derweil um, brachte neben Keeper Marco Hiller den 18-jährigen Lino Tempelmann und erstmals Rückkehrer Philipp Steinhart von Anfang an. Die Löwen begannen forsch und mit viel Zug zum Tor. Nach zehn Minuten bewies Daniel Wein, welch feinen Fuß er hat. Der Mittelfeldantreiber schlug einen langen Ball passgenau auf Kilian Jakob. Der vom FC Augsburg umworbene Außenspieler ging an die Grundlinie, verfehlte mit seinem Querpass allerdings den einlaufenden Mölders um Zentimeter.

Fortan fuhren die Giesinger Angriff um Angriff. Die nächste Chance hatte wieder Mölders (20. Minute). Dann schlug der Routiner zu - per Traumtor. Daniel Wein schlug einen herrlich getimten Pass ans Sechzehnereck, wo Nico Karger steil ging und den Ball direkt vor den Fünfmeterraum auf Mölders weiterleitete. Der Routinier kreuzte, nahm den Ball mit der Brust mit und lenkte diesen im Grätschen an FVI-Keeper Janik Schilder vorbei ins Tor. Ekstase im Grünwalder!

Nur ein Anti-DFB-Plakat trübte die Stimmung

Erst recht, als der Mittelstürmer per Kopf traf und kurz darauf Timo Gebhart im Eins-gegen-eins scheiterte (41.). Dann versuchte es Mölders mit einem feinen Heber (43.) – Schilder lenkte den Ball über die Latte. Die Zuschauer hielt es da schon längst nicht mehr auf den Sitzen. Die 45. Minute: Youngster Köppel wurde im Sechzehner rüde umgestoßen – Gebhart verwandelte den Foulelfmeter trocken unten rechts.

"Wir haben gesagt: Wer sich sicher fühlt, der schießt. Ich habe mich auch sicher gefühlt. Aber er hat gesagt: Komm, ich mach ihn rein", schilderte Mölders hinterher die Szene. "Dann habe ich gesagt: Gut, dann hau ihn rein." Es wäre alles so harmonisch gewesen, hätten die Ultras nicht einen harschen Riesen-Banner gegen den Deutschen Fußball-Bund präsentiert. "F… dich DFB", war darauf zu lesen – eine unschöne Aktion.

Weiter ging es mit Fußball. Der nächste Jubel gebührte Jakob. Unnachahmlich ließ der 19-Jährige nach einer Diagonalflanke drei Gegenspieler stehen und schob in die kurze Ecke ein. Das Grünwalder war zu diesem Zeitpunkt längst ein Tollhaus. "Oh, wie ist das schön, sowas hat man lange nicht gesehen", skandierten die Fans, ehe Köppel per Kopf nach einem Standard das fünfte Tor nachlegte.

"Hier war fünf Minuten eine Laola-Welle", meinte Mölders zu den folgenden Feierlichkeiten. "Ich kann das gar nicht beschreiben, einfach Wahnsinn." Es waren vor allem seine Festspiele.

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