3:1 gegen Duisburg: Löwen gelingt der Befreiungsschlag

MÜNCHEN - Der TSV 1860 München schafft mit dem 3:1 gegen Duisburg den dritten Saisonsieg und festigt seine Position im Mittelfeld der Tabelle. Die Taktikexperimente von Trainer Lienen gingen diesmal voll auf.
Der Löwe hüpft wieder. Wie der Frosch, der im Gleichnis so lange weiterschwimmt, bis er sich aus dem Sahnetopf retten kann, weil er den weißen Rahm schließlich zu Sahne geschlagen hat, müssten die Löwen kämpfen, hatte Geschäftsführer Manfred Stoffers zuletzt gefordert. Und die Löwen taten gegen den MSV Duisburg vor 19.200 Zuschauern wie ihnen geheißen. Sie kämpften, sie strampelten und nach 90 Minuten hüpften sie glücklich über den 3:1 Sieg über den Platz.
Lienen hatte mal wieder experimentiert und die Formel, die er dieses Mal für seine Froschmänner hervorzauberte ging auf. Die Startelf-Debütanten Emanuel Biancuchi auf der rechten Außenseite und Peniel Mlapa als zweite Spitze neben Benny Lauth sorgten von der ersten Minute an für Wirbel. Nach feinem Zuspiel des Argentiniers hätte Mlapa schon Sekunden nach dem Anpfiff für die Löwenführung sorgen können, er scheiterte jedoch am herausgeeilten MSV-Keeper Starke. Nur drei Minuten später stand wieder am Biancuchi im Mittelpunkt. Er dribbelte am Strafraum entlang und passte auf Kaiser, der nur durch ein Foul zu stoppen war. Freistoß für die Löwen. Holebas trat an und drosch das Leder an der schlecht postierten Mauer vorbei flach ins rechte Eck (5.). Was für ein Auftakt. Und die Löwen gaben weiter Gas. Es war vielleicht die beste Anfangsviertelstunde, die man von den Löwen in dieser Saison bisher zu sehen bekommen hatte.
Glück im Nieselregen
Ob Lienen schon geahnt hatte, dass es heute etwas zu feiern geben würde? Im feinen braunen Mantel und dazu passendem Schal stand er an der Seitenlinie. Die Haare patschnass vom andauernden Nieselregen musste er nach dem schwungvollen Beginn leider beobachten, wie die Löwen die Spielkontrolle gegen zuvor harmlose Duisburger abgaben. Mit etwas Glück, die Duisburger trafen zweimal den Pfosten, überstanden die Löwen bis zur Halbzeit ein paar heikle Situationen. Grund zu wechseln gab es für Lienen nicht. Ignjovski und Ludwig agierten gemeinsam stark auf der Doppelsechs, die Innenverteidigung stand stabil, einzig Kaiser erlaubte sich auf der Außenbahn einige unnötige Ballverluste.
Die Löwenelf der ersten Hälfte strampelte in der zweiten Hälfte mächtig. Um in Stoffers Bild zu bleiben: Die Konsistenz der Sahne wurde etwas härter und die ersten Butterflöckchen gab es schließlich in der 50. Minute zu sehen. Lauth steckte wunderschön auf Mlapa durch, der 18-Jährige lief noch ein paar Meter und versenkte den Ball links oben im Kreuzeck. Keine Chance für Starke. Würden sich die Löwen aufgrund ihrer zwei Debütanten aus dem Sahnetöpfchen befreien können, dass sie verschluckt hatte? Sie machten es nochmal spannend: Durch Larsen (61.) kam der MSV zum Anschlusstreffer – mal wieder ein Gegentor über die linke Seite.
Erlösung durch Lauth
Es wurden lange 30 Minuten bis zum Schlusspfiff. Doch es reichte. Denn eine Minute vor Schluss drückte Benny Lauth eine genaue Flanke von Ignjovski über die Linie und es stand 3:1. Die Löwen siegten, die Sahne wurde zu Butter: Der Löwe hüpft wieder. Auch wenn es in der Tabelle nur zum Sprung auf Platz 11 reicht.
Alexander Neumann