3. Liga: Adriano Grimaldi gesperrt - wen lässt Daniel Bierofka stürmen
München - Endlich. Endlich hat der TSV 1860 mal wieder ein Drittligaspiel gewonnen. 2:0 gegen Eintracht Braunschweig, die Fünf-Spiele-Serie ohne Dreier ist durchbrochen. Endlich hat Trainer Daniel Bierofka ein Team auf den Platz gebracht, das nicht nur spielerisch überzeugt, sondern auch die Punkte eingeheimst hat. Am liebsten würden die Sechzger gar nichts ändern, um möglichst den zweiten Sieg in Serie einzufahren. Dumm nur, dass ein Löwen-Leader fehlen wird.
Am Sonntag im Heimspiel gegen Sonnenhof Großaspach muss Bierofka nämlich auf Torjäger Adriano Grimaldi verzichten. Der 27-Jährige ist nicht nur Topscorer der Dritten Liga (vier Tore, sechs Vorlagen), allein mit seiner Präsenz auf dem Platz ist er kaum zu ersetzen. "Ach, ist der Gelb-gesperrt?", sagte Aushilfs-Kapitän Daniel Wein auf die Frage, wie schwer der Verlust von Sechzigs Sturmführer durch seine fünfte Verwarnung der Saison wiegt. "Adi ist ein wichtiger Spieler für uns, aber dann müssen andere in die Bresche springen."
Die AZ zeigt, wer den Ausfall des Stoßstürmers auffangen könnte.
Sascha Mölders
"Dann spielt eben Sascha, da ist kein großer Qualitätsunterschied." So lautet jedenfalls Weins Einschätzung bezüglich Bierofkas Grimaldi-Ersatzfrage. Über den Qualitätsabfall lässt sich streiten. Vergangene Saison noch "Super-Sascha" und "Mega-Mölders", ist der ehemalige Bundesligastar in dieser Spielzeit noch nicht ins Rollen gekommen. Der Routinier erzielte erst einen Treffer in zehn Spielen und musste sich zu allem Überfluss mit den wiederkehrenden Schmerzen eines Knochenödems herumschlagen.
Gegen Braunschweig spielte Sascha Mölders stark auf
Zuletzt litt Mölders unter Ladehemmung – wurde aber von seinem Trainer in Schutz genommen. "Sascha darf man nicht nur an seinen Toren messen. Wie er arbeitet, ist vorbildlich. Er hält die Bälle vorne gut fest und geht voran", sagte Bierofka. Jünger wird der 33-Jährige zwar nicht mehr, doch mit seinem Kampf- und Malochergeist bleibt er die naheliegende Variante. Gegen Braunschweig überzeugte Mölders zudem mit seinem Assist für Torschütze Benjamin Kindsvater und dem Fast-Assist für Nico Karger, der freistehend vergab. Weiterer Vorteil? Bringt Bierofka Mölders anstelle von Grimaldi, könnte er ansonsten die Braunschweig-Siegerelf aufbieten. Also: Mölders ist vom Ruhestand noch weit entfernt – und Option A.
Adriano Grimaldi: Sturm-Ochse und Charakterkopf
Stefan Lex
Torschütze beim Totopokal-Halbfinaleinzug gegen den TSV Buchbach (2:0), Vorbereiter gegen Braunschweig – bei Lex läuft’s nach der anfänglich fehlenden Überzeugung langsam immer besser. Der 28-Jährige ist bekanntlich im Sturm zuhause und dort ein Allrounder. "Rechts fühle ich mich wohl, gegen Buchbach habe ich auf links gespielt und ich kann auch als Mittelstürmer auflaufen", erklärte Lex der AZ, schob aber lachend nach: "So, wie wir spielen, können wir da vorne einen Sturm-Ochsen ganz gut brauchen. Da kann ich mit Adi oder Sascha nicht ganz mithalten." Lex ganz vorne könnte allerdings mit einer Systemumstellung auf ein 4-4-2 einhergehen und der Ex-Ingolstädter neben Mölders auflaufen.
Nico Karger
Selbes Modell, anderer Protagonist: Rückt der gelernte Stürmer von seiner angestammten Position als Flügelstürmer mehr ins Zentrum, könnte Bierofka Braunschweig-Joker Kindsvater nach seinem Treffer mit einem Startelfeinsatz auf der linken Seite belohnen. Bierofka: "Die Spieler müssen es mir so schwer wie möglich machen. Wir werden noch jeden brauchen, jeder kriegt seine Chance." Ob sich Karger, zuletzt unglücklich vor dem Tor, gegen Großaspach im Verwerten von Großchancen üben darf?