2:3 in Koblenz! Trainer Wolf geht die Puste aus

KOBLENZ - Nationalspieler Marko Marin sah schwache Sechziger: Torwart Hofmann musste verletzt raus - Katastrophen-Debüt von Gulan. 12. Saisontor von Lauth.
Eigentlich wollte Deutschlands Nationalspieler Marko Marin mit seiner Freundin Katharina einen gemütlichen Feiertagsausflug nach Koblenz machen: Einerseits um seinen Freund Miki Stevic, den 1860-Sportdirektor, zu besuchen, andererseits um sich auch mal die Löwen live im Stadion anzuschauen. Und was wird Gladbacher Dribbler, am Ostersamstag 1:2-Verlierer gegen Wolfsburg, Stevic nach dem indiskutablen 2:3-Debakel an der Mosel gesagt haben?
Es können nur Worte des Mitleids gewesen sein, denn was die Löwen am Sonntag in Koblenz geboten haben, hatte lange Zeit nur unterstes Zweitliga-Niveau: Indisponiert, fehlerhaft, krankhaft. Der TSV 1860 scheint im Sommer vor einem großen Umbruch zu stehen. Das Feuer, das Übergangstrainer Uwe Wolf anfangs entfachte, scheint schon wieder erloschen: Die Löwen warten seit vier Spielen auf einen Sieg - Wolf geht die Puste aus! Ob's nach unten nochmal eng wird? Noch sind die Blauen nicht gesichert als Tabellenzehnter. "Ich bin sehr enttäuscht ", sagte Torjäger Benny Lauth.
Schon nach vier Minuten lagen die Löwen 0:1 zurück: Erst griff der schwache Winter-Einkauf Nikola Gulan Koblenz Maletic zu zaghaft an - und dann überraschte der mit seinem wuchtigen Schuss auch noch Torwart Michael Hofmann, der den Ball durch die Hände gleiten ließ. Für Hofmann war übrigens in der 24. Minute Schluß: Nach einer Rettungstat verdrehte sich der 36-Jährige das Knie, musste ausgewechselt werden. Für ihn kam Philipp Tschauer - und der war keine zehn Minuten später geschlagen, als ihn Matthew Taylor zum 0:2 überwand.
Was machten die Löwen? Hatte Benny Lauth in der 45. Minute noch Pech mit einem Pfostentreffer, machte es der Ex-Nationalspieler in der 54. Minute besser, als er Torwart Yelldell umspielte und mit seinem 12. Saisontor zum 1:2 einschoß. Und kurz danach hatte der eingewechselte Manuel Schäffler sogar das 2:2 auf dem Kopf, doch Yelldell parierte mit einem Riesen-Reflex. In der Drangphase der Löwen die kalte Dusche: Wieder war es Taylor, der zum 1:3 einnickte (64.). Und es wurde immer turbulenter: 120 Sekunden später das 2:3: Scharfe Ecke von Rukavina, Manuel Hartmann fälscht unglücklich ab. Mehr ging aber nicht mehr.
Oliver Griss