2014: So sieht die blaue Zukunft aus

Mithilfe von Investor Ismaik wollen die 1860-Bosse ihre Talente binden – und nicht, wie in den vergangenen Jahren, verkaufen. Als nächstes soll Publikumsliebling Stefan Aigner verlängern
München - Im Grunde verläuft das Ganze wie ein Domino-Effekt. Erst fällt der eine Stein, dann der nächste, der wiederrum bringt den danebenstehenden zu Fall und so weiter. Natürlich gestaltet sich das Domino der Löwen komplizierter – und doch kann man ihr derzeitiges Vorgehen beim Verlängern einzelner Verträge gut und gerne als Kettenreaktion bezeichnen. Und wenn erst mal alle Steinchen umgekippt sind – dann haben die Sechzger ihr Team 2014 beisammen. „Der Name ist gewagt, weil man nicht weiß, was in drei Jahren ist”, sagt zwar Löwen-Geschäftsführer Robert Schäfer, „aber klar ist, dass wir an einer Mannschaft feilen, mit der wir in die Zukunft gehen wollen, wir arbeiten schon jetzt an 2014.”
Nachdem sich im Sommer bereits die Leistungsträger Benny Lauth und Daniel Halfar auf weitere Jahre bei den Löwen festgelegt hatten, bekannte sich vergangene Woche Mittelfeldspieler Dominik Stahl zur blauen Zukunft, ihm folgte Christopher Schindler mit seiner Unterschrift; am Mittwoch dieser Woche war dann der 18-jährige Sebastian Maier dran. Als nächster soll Kai Bülow folgen. „Es ist sehr gut zu wissen, dass der Verein ein klares Konzept hat und auf ein Grundgerüst für die Zukunft setzt”, sagt der 25-Jährige: „Das macht einem die Entscheidung, für die nächsten Jahre zu planen, deutlich leichter. Ich fühle mich hier sehr wohl und bin nicht abgeneigt, hier weiterhin zu bleiben.” Auch Schindler, der aufgrund seines Aufstiegs bis in die U21-Nationalmannschaft gewiss Angebote anderer Vereine bekommen hätte, ließ sich von der Perspektive überzeugen: „Es gab ein klares Signal, dass man eine Achse an Spielern langfristig binden will. Das hat mich überzeugt.”
Für die Löwen ein ganz neues Gefühl. Bis vor wenigen Monaten noch hatten sie Talente frühzeitig verkaufen müssen, Kevin Volland war der letzte von ihnen. „Wir müssen jetzt nichts mehr auseinanderreißen. Und es ist auch ein klares Zeichen an unsere Fans, dass unser Investor großes Interesse hat, die Talente langfristig zu binden und nicht irgendwelche Leute von außerhalb holen will. Er setzt da klare Prioritäten und steht voll hinter dem Konzept.” Schäfer weiter: „Wir wollen unserer Zukunft einen Namen geben. Und die Jungs merken auch, dass sie neben den Vorteilen der tollen Stadt und des tollen Umfelds auch beim Verein eine richtig ordentliche Plattform geboten bekommen.”
Doch noch ist das Domino der Löwen lange nicht komplett. Neben den beiden Haudegen in der Abwehr, Stefan Buck und Necat Aygün, bei denen die Löwen in den kommenden Monaten noch einen Blick auf deren Einsatzfähigkeit werfen wollen, ist ihnen ein Steinchen ganz besonders wichtig: Stefan Aigner. Der 24 Jahre alte Publikumsliebling weiß um die Symbolhaftigkeit seiner möglichen Vertragsverlängerung, doch alles, was er dazu sagt, ist, dass er derzeit dazu nichts sagt. „Stefan Aigner will sich Zeit nehmen, das ist sein gutes Recht”, meint Schäfer, „aber er weiß genau, dass wir wissen, wie wohl er sich bei Sechzig fühlt. Er hat hier die beste Unterstützung. Und wir sind natürlich sehr daran interessiert, auch bei ihm schnell einen Schritt weiter zu kommen.” Sportchef Hinterberger im eigenen Vereinsmagazin: „Die Gespräche mit ihm und seinem Berater sind auf Winter terminiert. Aber er ist ein Spieler, der auf jeden Fall zu uns gehört, der ein Sechzger durch und durch ist.” Klingt so, als ob auch dieses Steinchen noch fallen wird.