1860 zum Rapport! Kippt die DFL den Deal?

Nach dem Einstieg des Investors müssen die Löwen in die Zentrale nach Frankfurt: „Es gibt Klärungsbedarf.“
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Franz Maget, Michael Hasenstab, Miroslav Stevic, Rainer Beeck. Das sollte das Quartett für eine bessere Löwen-Zukunft sein: Ist nun alles dahin?
dpa Franz Maget, Michael Hasenstab, Miroslav Stevic, Rainer Beeck. Das sollte das Quartett für eine bessere Löwen-Zukunft sein: Ist nun alles dahin?

Nach dem Einstieg des Investors müssen die Löwen in die Zentrale nach Frankfurt: „Es gibt Klärungsbedarf.“

MÜNCHEN Der Retter der Löwen? Oder doch einer, der durch die Hintertür die Macht bei 1860 an sich reißt? Jedenfalls ist die Deutsche Fußball-Liga (DFL) durch den Einstieg des Berliner Immobilienhändlers Nicolai Schwarzer und seiner „Cornerstone Blue Lion GmbH“ alarmiert – und bestellt die Chefs des Zweitligisten in die DFL-Zentrale nach Frankfurt. Zum Rapport.

„Wir haben die Vertragsentwürfe seit zwei Tagen vorliegen und intensiv geprüft. In einigen Bereichen gibt es noch Klärungsbedarf“, sagte Christian Müller, der Geschäftsführer Finanzen der DFL am Donnerstag, „von daher haben wir 1860 zu einem Gespräch eingeladen.“ Oder: einbestellt. Welche Themen bei diesem Gespräch, das zeitnah stattfinden soll, mit Löwen-Boss Rainer Beeck besprechen will, ließ ein DFL-Sprecher auf AZ-Anfrage offen: „Dazu gibt es keinen weiteren Kommentar.“

Droht der Deal der Löwen an der DFL zu scheitern? Im Herbst 2007 hat die Liga bereits einen Investor-Vertrag gekippt – beim jetzigen Drittligisten Carl-Zeiss Jena. Dort sollte die russische Alpha Invest Group Corporation, ein auf den britischen Jungferninseln angesiedeltes Unternehmen, 49 Prozent der Anteile übernehmen. Die Alpha Invest sollte zudem einen von zwei Geschäftsführern stellen.

Zur Begründung für die Ablehnung des Deals hatte DFL-Mann Müller damals gesagt: „Es ging vor allem um Entscheidungskompetenzen im sportlichen Bereich. Die Liga-Statuten schließen aus, dass ein Minderheitsgesellschafter in irgendeiner Form die Politik, insbesondere die Personalpolitik, bestimmt.“ Die Liga sah es als erwiesen an, dass Jena die Macht im eigenen Haus abgegeben hätte.

Überprüft wurde dies nach drei Kriterien: 1.Hat der Investors Einfluss auf die Geschäftsführung? 2.Hat der vom Geldgeber installierte Sportchef das letzte Wort? 3. Dient das Invest der Verschleierung illegaler Aktivitäten (z.B. Geldwäsche)?

Stutzig dürften die DFL-Verantwortlichen im Fall 1860 wohl auch dadurch geworden sein, dass Löwen-Vizepräsident Michael Hasenstab einräumte, dass Schwarzer mit Stefan Reuter als Sportdirektor „nicht gekommen“ wäre. Somit dürfte für die DFL prüfen, die entscheidende Frage sein, welche Rolle der neue Sportdirektor Miroslav Stevic spielt. Schwarzer jedenfalls dementierte im AZ-Interview die Koppelung seines Engagements an die Verpflichtung Stevic’: „Nein, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.“ Allerdings räumte er ein: „Aber ich kann bestätigen, dass er mich mit seinem Konzept endgültig überzeugt hat, die Sache durchzuziehen.“

jos

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