1860 zum Aufstieg verdammt - sonst sind die Benders weg

Die AZ enthüllt Geheimklausel in Bender-Verträgen: Wenn die Löwen 2010 nicht in die Bundesliga kommen, können die Talente Lars und Sven 1860 verlassen.
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Wie lange spielen Lars (rechts) und Sven Bender (links) noch gemeinsam beim TSV 1860?
sampics/Augenklick Wie lange spielen Lars (rechts) und Sven Bender (links) noch gemeinsam beim TSV 1860?

Die AZ enthüllt Geheimklausel in Bender-Verträgen: Wenn die Löwen 2010 nicht in die Bundesliga kommen, können die Talente Lars und Sven 1860 verlassen.

PLAYA DE LAS AMERICAS Eine Woche Urlaub hat sich Rainer Beeck genommen, um seine Löwen im Trainingslager auf Teneriffa zu besuchen. Arbeiten muss der Löwen-Präsident in diesen Tagen aber trotzdem. Während die Profis schwitzen, versucht der Flughafen-Manager allenthalben vor allem gute Laune und Optimismus zu verbreiten.

Die Gefahr, dass die mitgereisten Sponsoren-Vertreter, Fans und vielleicht sogar auch Trainer Marco Kurz angesichts der neuesten Hiobsbotschaften in den Löwen-Blues verfallen, ist ja groß genug. Spätestens seit Montag scheint klar, dass die Löwen ihren lang gehegten Traum, ihre besten Talente dauerhaft an sich binden zu können, wohl begraben können. Zumindest Lars Bender wird im Sommer 2010 wohl in die Bundesliga wechseln. Dass er sich bereits mit Leverkusen geeinigt hätte, dementierte der Jungstar zwar, doch einem Wechsel an den Rhein gänzlich abgeneigt scheint er nicht. „Mein Weg wird in die Bundesliga führen“, sagte er, fügte aber sogleich hinzu: „Am liebsten mit 1860.“

Dafür müssten die Löwen aber spätestens nächste Saison aufsteigen. Beide Bender-Brüder haben in ihrem Vertrag eine Ausstiegsklausel. Beide können zur Saison 2010/2011 für rund zwei Millionen Euro wechseln – allerdings, wie die AZ erfuhr, nur wenn 1860 nicht aufsteigt. Manfred Schulte, der Berater von Lars und Sven, bestätigte dies auf AZ-Anfrage indirekt: „Mir wäre es am liebsten, wenn sie 2010 mit den Löwen aufsteigen, dann noch ein Jahr bleiben und dann ablösefrei wechseln würden“, sagte er.

Zumindest die Sache mit dem Aufstieg 2010 wäre auch den Löwen-Bossen lieb. Und mehr noch: Reuter erhöhte in der AZ nach den Wintereinkäufen schon den Druck auf die Mannschaft und Trainer Kurz, und Beeck sagte: „Wir spielen uns in der Rückrunde für den Aufstieg ein.“ Und weiter: „Wenn der Aufstieg 2010 nicht funktioniert, dann haben wir viel Zeit verloren und müssen von vorne anfangen“, so Beeck, „wenn 2010 nicht funktioniert, heißt es nicht, dass es ein Jahr später funktioniert.“

Weil dann womöglich nicht nur die Benders nicht mehr bei 1860 kicken würden, sondern die Verantwortlichen womöglich auch den Glauben an eine bessere Zukunft der Löwen verlieren würden – und 1860 zudem dem Untergang geweiht wäre? In der zweiten Liga müssen die Sechzger jedes Jahr mit 3,2 Millionen Euro Verlust kalkulieren. Sanieren können sie sich nur in der Bundesliga. Rund 20 Millionen Euro würde ein Aufstieg in die Kassen spülen.

„Wir sind jetzt in die Vorwärtsstrategie angetreten, die Löwen zum Erfolgsmodell zu machen“, verriet Beeck. Heißt: Im Sommer wollen die Löwen noch einmal Geld für Spielerkäufe ausgeben. „Wir dürfen nicht das finanzielle Loch durch ein anderes, nämlich durch ein Loch im Kader stopfen“, sagt Beeck. Für neue Spieler müssten die Sechzger allerdings Geld ausgeben, das sie streng genommen nicht haben. „Das Risiko einer solchen Aufbauphase ist groß“, gibt Beeck zu. Schließlich verdammen Reuter und er die Mannschaft so zum Aufstieg. Weil in Giesing andernfalls bald sowieso die Lichter ausgehen würden?

Filippo Cataldo, Thorsten Klein

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