1860 zieht die Preise an

Dauerkarten werden bei den Löwen bis zu 25 Prozent teurer. Der Klub erhofft eine Mehreinnahme von 1,8 Mio. – und gibt eine Geld-zurück-Garantie.
von  Abendzeitung
Verteidigt die Preisanhebung: Löwen-Geschäftsführer Manfred Stoffers.
Verteidigt die Preisanhebung: Löwen-Geschäftsführer Manfred Stoffers. © sampics/Augenklick

MÜNCHEN - Dauerkarten werden bei den Löwen bis zu 25 Prozent teurer. Der Klub erhofft eine Mehreinnahme von 1,8 Mio. – und gibt eine Geld-zurück-Garantie.

Klar, sie versuchen es, clever zu verkaufen: Die Löwen wollen den treuesten der treuen Fans nächste Saison Geld zurückzahlen, wenn die Mannschaft wieder eine so desolate Saison spielt wie zuletzt. Wenn die Löwen am Ende in der Zweitligatabelle auf Platz zehn oder schlechter stehen, will der Klub jedem Dauerkartenbesitzer fünf Prozent des Dauerkartenpreises zurückerstatten.

Eine nette Geste, sicherlich.

Doch auch sie kann nicht davon ablenken, dass Geschäftsführer Manfred Stoffers die Ticket-Preise gleichzeitig massiv erhöht hat. So kostet die günstigste Dauerkarte für einen Nordkurven-Stehplatz für Vereinsmitglieder 144 statt 115 Euro. Eine Preiserhöhung von 29 Euro oder rund 25 Prozent, welche die Löwen ihren Fans mitten in der Wirtschaftskrise zumuten. Zum Vergleich: Das versprochene Schmerzensgeld von fünf Prozent liegt bei einem solchen Platz bei etwas mehr als sieben Euro. Immerhin können die Dauerkarten künftig auch in monatlichen Raten abgestottert werden. Damit sollen, so hofft Geschäftsführer Manfred Stoffers, auch die "begehrten Haupttribünenplätze erschwinglich" sein.

Stoffers: "Wir kommen um die Preiserhöhung nicht herum"

Aber insgesamt eben dennoch deutlich teurer: "Natürlich ist keiner glücklich, wenn er einen höheren Preis zahlen soll. Aber wir kommen um die Preiserhöhung nicht herum, wenn wir mehr Qualität auf dem Rasen sehen wollen", begründet Stoffers die massive Preiserhöhung. "Wir sparen,, wo wir können", sagt Stoffers außerdem noch zur AZ, "aber wir haben durch Entscheidungen, die lange vor meiner Zeit getroffen wurden, die Kostenstruktur eines guten Bundesligisten. Und da kommen wir leider auch nicht richtig herunter." Sprich: Die Fans müssen nun die Zeche zahlen für die superteure Allianz Arena, für ein Stadion, das viele Anhänger der Blauen ohnehin nur mit kräftigem Magengrummeln betreten.

Totzdem erwartet Stoffers einen signifikanten Anstieg der Besucherzahlen in der kommenden Saison. "Wenn die bald hoffentlich deutlich verstärkte Mannschaft nächste Saison mit dem neuen Trainer Ewald Lienen deutlich erfolgreicher und attraktiver spielt als zuletzt, dann kommen auch die Fans wieder zurück ins Stadion. Rund 1,8 Millionen Euro Mehreinnahmen möchte Stoffers so generieren. Eine Summe, mit der man "in der Zweiten Liga sicherlich drei bis vier sehr gute Zweitligaspieler finanzieren kann", wie Stoffers findet. Zumal Stoffers künftig jeden Euro, der mehr in die Kasse fließt, ausschließlich in die Profimannschaft stecken möchte.

Doch vorher müssen die Fans erst einmal fleißig Dauerkarten kaufen. Deswegen hat Stofffers jedem bisherigen Dauerkartenbesitzer einen persönlichen Brief geschrieben, der auch auf der Website des Klubs veröffentlich wurde. Darin appelliert er für einen "gemeinsamen Kraftakt" von Fans, Mannschaft und Verein, um die Löwen wieder nach vorne zu bringen. Aber davor bitten sie die Fans erstmal zur Kasse.

Filippo Cataldo

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