1860 zeigt's Ismaik: Es geht auch ohne ihn

Der Investor forderte zuletzt „a new Sportchef”. Und the old Sportchef? Der zeigt ihm die lange Nase – mit dem Top-Transfer vom Cottbuser Daniel Adlung. Darf Manager Hinterberger plötzlich doch bleiben?
Dominik Hechler |
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Investor Hasan Ismaik forderte zuletzt „a new Sportchef”. Und the old Sportchef? Der zeigt ihm die lange Nase – mit dem Top-Transfer vom Cottbuser Daniel Adlung. Darf Manager Hinterberger plötzlich doch bleiben?

MÜNCHEN Der Name Daniel Adlung kursierte seit Tagen über das Trainingsgelände des TSV 1860. Jetzt ist klar: Ab der kommenden Saison wird er an der Grünwalder Straße auftauchen. Die Löwen haben den 25 Jahre alten Mittelfeldspieler verpflichtet. Er kommt ablösefrei von Energie Cottbus. Ein Coup. Denn auch viele Erst- und Zweitligisten, darunter der 1. FC Köln, hatten großes Interesse am deutschen U21-Europameister.

Sein Marktwert liegt laut transfermarkt.de bei einer Millionen Euro. „Ich hatte sehr gute Gespräche mit den Verantwortlichen. Die Perspektive ist super und die Löwen haben eine gute Mannschaft. Ich bin der Meinung, dass Sechzig wieder in die 1. Bundesliga gehört”, wird Adlung auf der Löwen-Homepage zitiert.

Diese Verpflichtung ist nicht nur ein Fingerzeig in Richtung nächste Saison, sondern auch in Richtung Abu Dhabi und Hasan Ismaik. Ganz nach dem Motto: Es geht bei 1860 auch ohne Ismaiks Liebe.

Rückblick: Noch vor knapp einer Woche forderte der jordanische Investor vehement „a new Sportchef”. Und jetzt zeigt der „old Sportchef” Ismaik die lange Nase und fädelte einen Top-Transfer ein. Balsam für die Seele von Sportdirektor Florian Hinterberger. Möchte man jedenfalls meinen. Doch Hinterberger selbst wiegelt ab: „Ich bin einfach nur stolz, dass wir mit unseren Mitteln so einen Spieler verpflichten konnten.” Mehr will er zu dieser Thematik nicht sagen. „Dafür bin ich viel zu sehr in der Arbeit und in den Planungen für die neue Saison.” Mit der Adlung-Verpflichtung zeigen die Löwen ihrem Investor einmal mehr: Wir arbeiten weiter. So wie im Winter, als Ismaik unbedingt Sven-Görn Eriksson als Trainer installieren wollte. Das Ergebnis ist bekannt. Der Schwede tauchte nie an der Grünwalder Straße auf. Und trotzdem ging es sportlich weiter. Aktuell liegen die Löwen sechs Punkte hinter dem Relegationsplatz – rein rechnerisch ist in Sachen Aufstieg also noch alles möglich.

Aber auch nur rechnerisch. Immer wieder haben sie es verdaddelt, wenn es die Chance gab, aufzuschließen.

Löwen-Präsident Hep Monatzeder macht nun ernst. Da die geforderten 13 Millionen Euro von Ismaik am Dienstag nicht auf dem Konto der Löwen eingegangen sind, zaubert Monatzeder nun eben den schon in der Vergangenheit oft erwähnten Plan B aus der Tasche. Und der beinhaltet, dass die Planungen für die neue Saison einfach ohne Ismaiks Extrazahlungen vorangetrieben werden. So ist auch eine Vertragsverlängerung von Trainer Alexander Schmidt und Sportdirektor Hinterberger nicht mehr ganz so abwegig. Es soll schon diese Woche zu einer Entscheidung kommen – pro Schmidt und Hinterberger.

Doch eine Entscheidung für dieses Duo bringt erneutes Konfliktpotenzial mit sich. Denn Ismaik möchte Schmidt und Hinterberger lieber heute als morgen loswerden. Aber: Kein Geld, kein neues Personal. Monatzeder bleibt in dieser Sache hart. Die neue Saison, die wohl wieder und dann zum zehnten Mal hintereinander in der 2. Bundesliga begangen wird, muss geplant werden. Dringend. Das machte Monatzeder auch schon im AZ-Interview klar: „Für uns ist wichtig, frühzeitig mit den Planungen für die neue Saison zu beginnen. Doch dafür brauchen wir Planungssicherheit.” Und die haben sie jetzt. Die erhoffte Millionenzahlung bleibt aus.
 

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