1860-Youngster Dennis Dressel: Plötzlich nur noch Bankdrücker

München - Seit 2007 streift Dennis Dressel mittlerweile das Trikot des TSV 1860 über – nach dieser Saison wird der Vollblut-Löwe seinen Herzensklub aber womöglich verlassen. Sein auslaufender Vertrag ist noch nicht verlängert worden, er selbst würde am liebsten in der 2. Bundesliga spielen und knüpfte eine Verlängerung bislang an einen Aufstieg.
Dennis Dressel: Nur 85 Spielminuten in den vergangenen sechs Wochen
Zum möglichen Ende seiner 15 Jahre andauernden Station bei 1860 findet sich der gebürtige Dachauer häufig auf der Bank wieder. In den vergangenen vier Spielen saß Dressel zu Beginn auf der Bank, sein letzter Startelf-Einsatz datiert vom 1. März. In den letzten sechs Wochen kommt er auf gerade einmal 85 Minuten Einsatzzeit – zu wenig für die eigenen Ansprüche.
Dabei hatte sich der 23-Jährige, der über weite Strecken der Saison unter Michael Köllner absolut gesetzt war, in den vergangenen Wochen nichts zu Schulden kommen lassen. Seine aktuelle Reservistenrolle liegt eher am geänderten System, erklärt Michael Köllner. "Wir spielen momentan im 4-1-4-1 und nur mit einem Sechser, da ist das Positionsprofil anders als im 3-1-4-2, das wir davor gespielt haben", so der Löwen-Coach.
TSV 1860: Dressel kommt an Neudecker nicht vorbei
Zuvor war Dressel eher Notlösung auf der Position vor der Abwehr gewesen, musste mangels Alternativen und aufgrund der Formschwäche von Quirin Moll häufig auf der Sechs ran. Moll hat sein Leistungsloch mittlerweile aber überwunden und sich wieder in der Startelf festgespielt. So wird mit Dressel wieder auf dessen angestammter Achterposition geplant, doch dort ist die Konkurrenz groß.
"Ich glaube, er hat seinen Platz eher an Richard Neudecker verloren", meint Köllner: "Dennis ist eher ein Achter und hat uns in dieser Saison schon durch schwierige Phasen geholfen, weil er die Sechserposition auch spielen kann." Er finde es aber gut, "wenn ein Spieler auf einer Nachbarposition spielen kann und will."
Michael Köllner: Dennis Dressel wird noch seine Chance bekommen
Ohnehin geht Köllner davon aus, dass der 23-Jährige in der Schlussphase der Saison noch seine Chance bekommen wird. "Man glaubt immer, Spieler seien außen vor. Aber in den vergangenen Wochen haben wir in unterschiedlichen Konstellationen gesehen, dass sich ein Spieler verletzt hat oder die Trainingseindrücke von einem Spieler so schlecht sind, dass man ihn rausnimmt", meint der Löwen-Coach: "Deswegen ist man immer gut beraten, wenn man sich an sich selber orientiert. Das heißt: Präsentiere dich gut im Training und zeig dem Trainer, dass du auf den Platz willst. Das habe ich bei Dennis im Training auch klar erkannt."