1860: Volland schießt sich hoch

Für die Löwen ist Kevin Volland quasi unverzichtbar. Doch Hoffenheims Manager Tanner will den jungen Stürmer schon im Winter holen.
von  Marco Plein
Stürmt für 1860, hat aber einen Vertrag bei der TSG Hoffenheim: Kevin Volland.
Stürmt für 1860, hat aber einen Vertrag bei der TSG Hoffenheim: Kevin Volland. © sampics/AK

Für die Löwen ist er quasi unverzichtbar. Doch Hoffenheims Manager Tanner will den jungen Stürmer schon im Winter holen.

MÜNCHEN Erst vor wenigen Wochen hat sich Kevin Volland, der junge Löwenstürmer, einen weißen Audi TT zugelegt. Doch jetzt haben die Sechzger mit Aston Martin ja einen spektakulären Sponsor für sich gewonnen, und die Vertreter des britischen Autobauers hätten nichts dagegen, würde sich der ein oder andere Löwen-Profi hin und wieder mal in einem ihrer Wagen zeigen. „Tja”, sagt Volland ohne Bedauern, „ich bin auch so sehr zufrieden. Ich bin 19, da bin ich unglaublich froh, überhaupt so einen Wagen fahren zu dürfen. An einen Aston Martin darf man, wenn überhaupt, vielleicht mal mit 26 denken. Bis dahin dauert es noch ewig, und es muss noch sehr viel passieren."

Volland kann er zu einem gut bezahlten Topstürmer der Bundesliga reifen; für die Sechzger geht es darum, ihren Jungstar wenigstens noch ein paar Monate für sich zu haben. Weil Volland im Januar diesen Jahres nach Hoffenheim verkauft und sofort an 1860 verliehen wurde, drängt sich nach solch glänzenden Auftritten wie bei seiner Zwei-Tore-Gala gegen Frankfurt die Frage auf: Schaffen es die Löwen, Volland bis Saisonende zu halten? Oder schnappt sich der Bundesligist sein Juwel im Winter?
Volland selbst bleibt cool: „Wann die mich holen wollen, kann ich nicht entscheiden. Im Moment läuft’s nicht nur für mich, sondern auch für Hoffenheim super." TSG-Manager Ernst Tanner sagt: „Fakt ist, Kevin ist unser Spieler. Wir haben da einen der besten Spieler der 2. Liga verliehen. Jeder Bundesligist würde sich über ihn in dieser Form freuen. Das Leihgeschäft endet sowieso. Und wir entscheiden, wann. Das ist für uns sehr komfortabel. Im Moment jubeln die Löwen-Fans da einem Spieler zu, der ihnen gar nicht mehr gehört."

Am Dienstag treffen sich 1860-Geschäftsführer Robert Schäfer und Tanner bei einem DFL-Meeting. „Ich werde ihn noch mal ansprechen”, sagt Schäfer. „Unsere Chance ist eigentlich gleich null, dass wir Kevin bis Sommer behalten können. Wir müssen davon ausgehen, dass sie ihn holen. Aber wir werden alles dafür tun, dass wir noch länger Spaß mit und an ihm haben."

Löwen-Sportchef Florian Hinterberger will den Wiesn-Besuch von Investor Hasan Ismaik nutzen, um ihm die Problematik vorzustellen, doch auch er muss anerkennen: „Hoffenheim hat keine Geldsorgen. So wie's aussieht müssen wir die Fakten akzeptieren.” Da bringt es wohl auch nichts, dass Hinterberger erkennt: „Für die Hoffenheimer Offensive läuft's super. Wenn Babel oder Firminho Tore schießen, jubel ich jedes Mal leise mit. Deren Erfolg ist unsere einzige Chance, Kevin länger zu halten." Tanner sagt: „Im Moment läuft's sehr gut für uns. Aber bis Winter ist es noch lange hin. Und dann müssen ja auch Spieler zum Afrika-Cup schicken." Für die Löwen schmilzt die Hoffnung also dahin, zumal der Hoffenheimer Manager, einst Jugendleiter bei 1860, knallhart verdeutlicht: „Zwar läuft's auch für die Löwen ganz ordentlich, aber so wie's aussieht, reicht's nicht für ganz oben. Dann wäre es besser, wenn Kevin das halbe Jahr dann schon zur Integration bei uns nutzt."

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.