1860 verwundert: Skela sagt ab
Weil sich die Löwen nicht schnell genug für ihn entscheiden konnten, unterschreibt der Albaner nun in Koblenz. Trainer Lienen argwöhnt: „Da ist es nicht mit rechten Dingen zugegangen“
MÜNCHEN Die Ansage von Ervin Skela am Samstag war mehr als deutlich: „Jetzt muss es schnell gehen“, sagte der 32-jährige Mittelfeldspieler der albanischen Nationalmannschaft am Rande des Testspiel in Fürth (1:2) zur AZ. „Es war bitter genug, in den letzten Wochen die Bundesliga und Zweite Liga im Fernsehen anschauen zu müssen. Ich bin bereit für 1860.“
Skelas Aussagen klangen ehrlich – doch bei den Löwen sind sie offenbar nicht gut angekommen.
Nun also hat sich der derzeit vereinslose Skela, der beim Test gegen die Franken vor den Augen von Ewald Lienen und Miki Stevic mehr als überzeugte, für den wenig attraktiveren Zweitliga-Rivalen TuS Koblenz entschieden – weil die Löwen den Transfer verschlafen haben? „Nein“, sagt Trainer Lienen, Skela hat gewusst, dass wir ihn nochmal unter Wettkampfbedingungen anschauen wollten. Aber er wollte nicht länger auf uns warten. “
Immerhin kann sich 1860 jetzt die Flugkosten von Stevic am Mittwoch zur WM-Qualifikation der albanischen Nationalelf in Schweden sparen. Skela, der 1860-Kandidat, ist weg vom Markt. Dabei hätte der Ex-Frankfurter mit seiner Erfahrung den harmlosen Löwen helfen können, Stürmer wie Benny Lauth endlich in Szene zu setzen.
Dass Skela die Löwen abblitzen ließ, verwundert Lienen: „Das kommt mir alles ein bisschen komisch vor“, sagte der Trainer am Montag der AZ, „dass Skela jetzt in Koblenz zugesagt hat. Nach Koblenz und zu Uwe Rapolder hätte er doch schon seit drei Monaten gehen können – dort hat er doch auch wochenlang mittrainiert. Und plötzlich setzt er uns eine Frist von drei Stunden. Da ist es nicht mit rechten Dingen zugegangen.“
Deswegen ist Lienen gar nicht so unglücklich, dass der Skela-Transfer nach Giesing nicht funktioniert hat – aus einem einfachen Grund: „Wenn wir Skela jetzt geholt hätten, könnten wir im Winter nichts mehr machen.“
Und weil Stevic weiterhin an die Qualität der Mannschaft glaubt („Ich stehe zu meiner Meinung, dass wir einen guten Kader haben“), spielen die Löwen auf Zeit. Weil sie selbst nicht sicher sind, wer 1860 sofort helfen könnte? Skela war dies aus Sicht der Offiziellen offenbar nicht – dafür Emanuel Biancucchi, der Messi-Cousin? Lienen: „Ich meine, wir müssen über Emma immer mehr nachdenken.“ Oliver Griss
- Themen:
- Benny Lauth
- Ewald Lienen
- TSV 1860 München