1860-Verteidiger Buck über einen „brutalen Adrenalin-Kick“

Stefan Buck ist neu bei den Löwen. Hier verrät er, warum er seinen Porsche verkauft hat, warum er derzeit solo ist, was sein Lieblingslokal ist – und wie es ihm beim Fallschirmsprung ergangen ist.
AZ: Herr Buck, freuen Sie sich als Neu-Löwe aufs Oktoberfest?
STEFAN BUCK: Die Wiesn mag ich schon, also grundsätzlich die Tradition und die Tracht. Ich gehe auch privat in Lederhose da hin. Aber das Oktoberfest wird leider immer mehr missbraucht, so wie der Fasching. Wenn sich die Leute da hinstellen und sich die Hütte zulöten, ist das für mich nicht die Wiesn. Das Besondere ist für mich die Tradition.
Wie bei den Löwen?
Ja. 1860 ist ein Traditionsverein, das ist nicht nur so daher gesagt. Das beginnt schon beim Trainingsgelände. Das ist einfach super. Da merkt man, dass das noch die Erste Liga erlebt hat. Unsere Plätze, die Geschäftsstelle, die ganzen Gebäude - alles viel besser als bei meinen letzten Stationen in Augsburg und Karlsruhe. Aber auch München ist einfach schön.
Wie leben Sie hier?
Ich wohne in einer kleinen 2-Zimmerwohnung in der Isarvorstadt. In der Nähe vom Deutschen Museum. Ich habe mich da auf 85qm ganz gemütlich eingerichtet – und auch ein bisschen modern. Als Junggeselle koche ich natürlich für mich alleine. Ich gehe aber auch gerne in der Stadt essen. Mein Lieblingsladen ist die „Riva-Bar" am Isartor.
Haben Sie auch einen Lieblingsplatz in München?
Die Isar gefällt mir sehr. Und ich bin gern am Gärtnerplatz.
Lassen Sie uns über die aktuelle Abwehrproblematik bei 1860 reden. Wie sehen Sie die Situation nach drei Spielen und zwei Niederlagen?
Wir haben in drei Spielen sechs Gegentore gekriegt und das ist definitiv zu viel. Die ganze Mannschaft greift an und die ganze Mannschaft verteidigt. Im Kollektiv muss die Defensivleistung besser werden. Es ist mit Sicherheit kein Nachteil, wenn man oft mit der gleichen Viererkette spielt. Kaiserslautern hat es letztes Jahr vorgemacht. Wir müssen konstanter werden und als Einheit Gas geben.
Apropos Gas geben. Sie kommen gar nicht mehr mit ihrem Porsche Carrera zum Training.
Den habe ich verkauft. Ich habe mir einen kleinen VW-Polo gekauft, weil ich den Porsche hier in der Stadt gar nicht mehr genießen konnte. Mit dem Polo kann ich überall parken. Den Porsche brauchte ich nicht mehr.
Was ist für Sie Luxus?
Ich lege keinen großen Wert auf Labels. Luxus ist für mich, wenn ich Zeit mit meiner Familie oder meinen engsten Freunden verbringen kann. Oder wenn ich wie zuletzt in meiner Heimat Bad Saulgau Zeit für einen Fallschirm-sprung habe.
Das traut sich nicht jeder. Wie war es?
Ein Wahnsinns-Gefühl. So, dass ich es wieder machen werde. Das ist einfach ein brutaler Adrenalin-Kick, wenn man da runterspringt und die Erde einem mit 300 km/h entgegenkommt. Sowas habe ich vorher noch nie erlebt.
Sie wurden zuletzt im AZ- „Mode-Check" von der Styleberaterin Kirsten Almanstötter als „Typ Student“ beschrieben, der seinen Stil noch nicht gefunden hat. Wie ist Ihr Stil?
Meinen Stil sehe ich als sportlich-leger. Ich bin kein Anzugträger. Ich gehe auch in Jogginghose vor die Tür. (lacht) Ich bin aber definitiv nicht der klassische „Typ Student“.
Sie sind Single, oder?
Ja, weil ich die Richtige noch nicht gefunden habe. Ich bin seit zwei Jahren solo. Ich bin aber nicht so auf der Suche. Wenn sich etwas ergibt: gerne – oder wenn ich mit jemandem in Kontakt komme, der mir gefällt, dann ist das schön, aber ich gehe jetzt nicht raus mit dem Hintergedanken, eine Frau „anzugraben". Das muss halt richtig passen.
Wann passt es denn?
Sie muss mir so wie sie ist gefallen. Wenn man sich trifft, dann muss man einfach merken, dass da etwas ist. Bevor ich mich schnell auf irgendwas einlasse, bleibe ich lieber allein. Ich habe keine konkreten Maße oder bestimmte Haarfarbe. Am liebsten wäre es mir, wenn sie vom Fußball keine Ahnung hat. Ich muss ihr als Typ und nicht als Fußballprofi Stefan Buck gefallen.
Dann bevorzugen Sie wohl eher nicht den klassischen Typ Spielerfrau.
Nein. Es gibt mit Sicherheit die typischen Spielerfrauen, aber generell kommen viele Mädels von Kollegen einfach zu schlecht weg, weil sie in ein Klischee gepresst werden, wo es schwierig ist, sich dagegen zu wehren. Ich kenne auch Spielerfrauen, die wirklich was drauf haben.
Interview: Reinhard Franke