1860 und seine Wolfskinder

Den Löwen drohen die Stürmer auszugehen. Da holt der Trainer Wolf einfach weiter Amateure in die erste Mannschaft.
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Freut sich auf ein Wiedersehen mit den Profis des TSV 1860: Mathias Fetsch
Imago Freut sich auf ein Wiedersehen mit den Profis des TSV 1860: Mathias Fetsch

Den Löwen drohen die Stürmer auszugehen. Da holt der Trainer Wolf einfach weiter Amateure in die erste Mannschaft.

MÜNCHEN Eines ist Uwe Wolf ganz sicher nicht: inkonsequent. „Wenn das Gerüst der Mannschaft steht, dann kann ich jeden Spieler aus der U 23 ins Team werfen“, hatte der Löwen-Coach schon bei seiner Beförderung zum Cheftrainer vor dreieinhalb Wochen gesagt. Prompt holte Wolf daraufhin beim 5:1-Auftakttriumph gegen St. Pauli Michael Schick aus dem U23-Team in die Stammelf der Profis. Außenverteidiger Schick machte seine Sache gut. Der 21-Jährige dürfte bei Wolf mittlerweile als gesetzt gelten.

Nun scheint Wolf seine These endgültig auf Richtigkeit untersuchen zu wollen. Am Mittwoch trainierten mit Innenverteidiger Florian Tausendpfund (22) und Mittelstürmer Mathias Fetsch (20) zwei weitere Spieler aus der Regionalligamannschaft der Löwen bei den Profis mit. Und zumindest Fetsch, den Jugendleiter Ernst Tanner erst in der abgelaufenen Winterpause auf Wolfs Empfehlung von den Amateuren des Karlsruher SC nach Giesing lotste, und der am Sonntag beim 4:0 gegen Großbardorf bei seinem ersten Einsatz für die U23 gleich sein erstes Tor erzielte, hat gute Chancen beim Derby in Fürth am Sonntag (14 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de) sein Debüt in der Zweiten Liga feiern zu können. „Mathias ist ein klassischer Mittelstürmer, groß, schnell“, schwärmt Wolf, „er hat bei seinem ersten Spiel gleich getroffen, das spricht doch für sich. Und er hat heute richtig Gas gegeben im Training.“

Tatsächlich hat Wolfs Beförderung des U20-Nationalspielers aber auch einen ernsten Hintergrund. Wenn es ungünstig läuft, könnten die Löwen ähnliche Stürmerprobleme bekommen wie der Lokalrivale von der Säbener Straße.

Benny Lauth ist nach einer fiebrigen Erkältung noch nicht ganz fit, Lauths Sturmpartner Manuel Schäffler plagt sich außerdem mit einem schmerzhaften Bluterguss am Schenkel herum. Der 20-Jährige war am Dienstag im Training von Mate Ghvinianidze umgesenst worden und wird die nächsten Einheiten vorsorglich nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Weil Antonio di Salvo zudem immer noch auf Krücken geht, Mustafa Kucukovic im Winter nach Grenoble verkauft wurde und Sascha Rösler höchstens zur hängenden Spitze taugt, steht Wolf zur Zeit in Marvin Pourie nur ein gesunder Stürmer zur Verfügung.

Für Wolf aber alles kein Problem. Er hat ja Fetsch, den „ich damals schon nach Hoffenheim holen wollte, als ich dort die U 19 trainiert habe“ (Wolf). Und er hat ja die anderen Spieler aus der U 23. Spieler wie Schick, Tausendpfund, Fetsch eben. Oder auch Philipp Hosiner (19), Maximilian Knauer (20) oder irgendwann auch der Messi-Cousin Emanuel Biancucci (20). Die Wolfskinder, die der Trainer alle aus seiner Zeit als Trainer der Regionalligamannschaft der Löwen kennt und schätzt.

Dass der Sprung aus der vierten in die zweite Liga für die Kicker freilich ein großer ist, ficht Wolf nicht an. „Allerdings werden die bei uns in der Jugend ja schon richtig geschult und hervorragend auf die Profimannschaft vorbereitet“, meint Wolf. Außerdem erwarte er von seinen Talenten keine Wunderdinge. „Die sollen sich nicht verkünsteln, wenn sie ihre Chance bekommen, sondern einfach nur das machen, was sie machen sollen“, meint Wolf, und ergänzt: „So wie Michael Schick. Dem habe ich gesagt, dass er Flanken schlagen soll. Und das hat er doch toll gelöst.“ Am Sonntag kann nun möglicherweise Fetsch zeigen, was in ihm steckt. Filippo Cataldo

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