1860 und die Medien: Der nächste Boykott - AZ-Kommentar zur Pressepolitik
München - Man schweigt an der Grünwalder Straße – mal wieder. Nur direkt vor und nach den Spielen sollen Trainer und Profis Auskunft geben, und die Tatsache, dass sämtliche Kommunikation des TSV 1860 mit den Medien über den Sportlichen Leiter Günther Gorenzel laufen soll, ist nicht mehr als ein Feigenblatt.
Frappierend erinnert das alles an die Situation vor einem Jahr: Der TSV 1860, damals zwei Spielklassen höher, ging sogar noch weiter; er ließ Journalisten nicht aufs Trainingsgelände und entzog einigen gar die Akkreditierung fürs Stadion.
Was der Presseboykott brachte? Nichts. Außer bundesweit negativer Publicity für den Verein, der am Ende abstieg. Denn ein nicht gegebenes Interview hat noch nie ein Spiel gewonnen, die Liga gehalten oder einen Titel geholt. Dabei geht es für die Löwen um genau das: die Meisterschaft in der Regionalliga Bayern – und den Aufstieg. Möglichst schnell soll – und muss – die Rückkehr in den Profifußball gelingen.
Zu oft haben in den vergangenen Jahren die Geschehnisse abseits des Platzes die Löwen-Schlagzeilen dominiert. Nun ist es dank einer Kurzschlussreaktion bei den Verantwortlichen wieder so weit. Aus den Fehlern der Vergangenheit lernen? Es wäre so schön.
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