1860-Trainer Michael Köllner über das Mölders-Aus: "Wollte keine neue Rolle annehmen"
1860-Trainer Michael Köllner über das Mölders-Aus: "Wollte keine neue Rolle annehmen"
Nach der Freistellung von Sascha Mölders zu Beginn der Woche hat sich nun auch erstmals Trainer Michael Köllner geäußert. Sein Kapitän habe im Vergleich zur Vorsaison einen deutlichen Leistungsabfall gehabt und sich geweigert, eine Joker-Rolle anzunehmen, so der Oberpfälzer.AZ
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München - In der vergangenen Spielzeit spielte Sascha Mölders unter Michael Köllner wohl die Saison seines Lebens - nun ist der einstige Alpha-Löwe aller Voraussicht nach Geschichte. Nach der Freistellung des Kapitäns hat sich am Freitag erstmals auch Trainer Michael Köllner zu den Gründen für die Demission des 36-Jährigen geäußert.
TSV 1860: Sascha Mölders wollte nicht auf die Bank
"Ich war mit seiner Spiel- und Trainingsleistung nicht mehr zufrieden. Der Unterschied zwischen letzter und dieser Saison war einfach zu groß. Von daher haben wir uns entschieden, dass wir Veränderung wollen", gab der Löwen-Coach zu verstehen.
Wie berichtet, weigerte sich der gebürtige Essener allerdings, im Sinne der Mannschaft eine Joker-Rolle zu übernehmen und anderen Angreifern den Vortritt zu lassen.
"Bei Sascha war das Rollenbild gegeben, dass er sich nicht als Auswechselspieler sieht. Es ist schade, dass wir jetzt so entscheiden mussten, aber wir müssen die Dinge im Sinne des Vereins regeln", sagt Köllner und stellt klar: "Es war eine Entscheidung, die von allen Instanzen und auch von beiden Geschäftsführern und mir so getroffen wurde."
212 Spiele, 82 Tore und jede Menge Erinnerungen: Sascha Mölders hat während seiner Zeit beim TSV 1860 einiges erlebt. Die AZ blickt zurück auf die sechs Jahre der "Wampe von Giesing" in München - klicken Sie sich durch!
Willkommen in Giesing, Sascha! Am 29. Dezember 2015 wird der Mann, der später als "Die Wampe von Giesing" Schlagzeilen schreiben wird, von Ismaik-Vertreter Noor Hassan Basha und Sportchef Oliver Kreuzer als Neuzugang vorgestellt. Zunächst für ein halbes Jahr auf Leihbasis vom FC Augsburg verpflichtet, wechselt der gebürtige Essener im Sommer darauf fix zum TSV 1860.
Der erste Jubel im neuen Trikot: Am 27. Februar 2016 trifft Sascha Mölders erstmals für die Löwen - und holt kurz vor Schluss auch noch den Elfmeter zum entscheidenden 3:2 gegen Fortuna Düsseldorf heraus. Insgesamt sollten 81 weitere Mölders-Tore fallen.
Glück gehabt: Zum Ende seiner Debütsaison bei den Löwen entkommt 1860 nur knapp dem Abstieg. Am letzten Spieltag geht es für 1860 zu Mölders' Ex-Klub FSV Frankfurt, der trotz eines 2:1-Sieges den Gang in die 3. Liga antreten muss.
Ein Jahr später ist es dann aber soweit: Der TSV 1860 muss nach der verlorenen Relegation gegen Jahn Regensburg in die 3. Liga. Mölders, nach dem Abstieg vertragslos, verabschiedet sich am Tag darauf emotional von den Fans. "Das ist alles der blanke Albtraum", schreibt der Angreifer auf Facebook. Dass seine Löwen-Zeit noch lange nicht vorbei sein soll, ist damals noch nicht klar.
Genau das Gegenteil sollte der Fall sein! Mölders tritt den bitteren Gang in die Regionalliga mit an und startet - unter anderem mit Timo Gebhart - sechs Wochen später beim FC Memmingen die "Mission Wiederaufstieg". Insgesamt steuert er in der Saison 2017/18 in 33 Spielen starke 19 Tore und 14 Vorlagen bei.
Am Ende der Spielzeit geht es für die Löwen als Meister in der Aufstiegs-Relegation gegen den 1. FC Saarbrücken. Nachdem er schon beim 3:2-Sieg einen Doppelpack schnürte, bringt der Torjäger seine Sechzger im Rückspiel vom Punkt auf 1:2 heran. Noch immer unvergessen: Der Ausgleichstreffer von Simon Seferings in der 82. Minute, der 1860 in die 3. Liga bringen sollte.
Was folgt, ist die pure Ekstase: Nach Abpfiff fluten die Fans das Spielfeld, die Spieler feiern ausgelassen mit ihren Anhängern und Mölders genehmigt sich (natürlich!) ein kühles Weißbier.
Ebenfalls ein denkwürdiger Moment: Im November 2019 verlässt Vereinslegende Daniel Bierofka, der mit den Löwen im Jahr nach dem Aufstieg den Klassenerhalt schaffte, den Klub. Beim ersten Spiel nach dem Abgang des Trainers in Halle bedankt sich unter anderem Mölders (hier mit Aaron Berzel) mit einer Trikot-Botschaft beim Ex-Coach.
Eineinhalb Jahre später verpassen die Löwen erst am letzten Spieltag die Aufstiegs-Relegation. Mölders spielte wohl die Saison seines Lebens: Mit 22 Toren in 33 Spielen schoss er sich nicht nur zum ältesten Profi-Torschützenkönig in der Geschichte des deutschen Fußballs, sondern wurde außerdem von den Kollegen noch zum Spieler der Saison gewählt. Den Schmerz über den verpassten Aufstieg kann dies allerdings nicht lindern.
Seine Form aus der Vorsaison kann Mölders allerdings nicht ansatzweise in die neue Saison retten. Beinahe sinnbildlich dafür steht dieser verschossene Elfmeter gegen Halle am 8. Spieltag.
Wohl die letzten Sekunden im Löwen-Trikot: Sascha Mölders wird beim 2:5-Desaster gegen Magdeburg in der 76. Minute ausgewechselt und durch Tim Linsbichler ersetzt.
Zudem äußerte sich Köllner dazu, wie die Entscheidung zur Freistellung von Mölders zustande kam. "Der Impuls kam keinesfalls von der Mannschaft und bin nicht dazu genötigt worden. Es gab auch keine Abstimmung. Es war eine Entscheidung, die über einen größeren Zeitraum gereift ist und die stark davon geprägt war, dass Sascha die Rolle nicht annehmen wollte oder vielleicht auch konnte", so Köllner.
Der "Löwe" aus NRW hat sich nicht wirklich mit '60 identifiziert, sonst hätte er längst gewußt, daß die 60er Farben weiß-blau sind, die bairischen Farben, und nicht "blau-weiß", was für Schalke steht. Ein Blender.
Die Zeitungen haben aber ein Szenario " gefüttert "das es nicht gab. Auf welchem dünnen Eis berichten die eigentlich ,der Trainer hört sich ja gaaanz anders an...
War Fan der Giesingwampe. Jetzt hat er sich total überschätzt. Es wurde richtig gehandelt. Total geärgert hat mich, das er sich vorm Elferschießen gedrückt und damit am Verlust von Punkten schuld ist. Dieses Geschiebe vom Elfmeterpunkt geht mir auf den Sack. Schaut den andern zu. Ein satter Schuss und fertig. Aber da hat man die Nerven nicht dazu. Einen Lewandowski kaschieren, das fehlt es an Selbstvertrauen und Technik.