1860-Trainer Michael Köllner stapelt weiter tief: "Die Lage ist nicht hoffnungslos"

München – "Wer uns am Dienstag und Donnerstag im Training zugesehen hätte, der hätte nicht gedacht, dass wir heute gewinnen können", meinte Cheftrainer Michael Köllner über taktische Schwierigkeiten während der Trainings-Woche der Sechzger.
Köllners Griff mit Greilinger geht auf
Unter anderem hatte der gelernte Linksaußen Fabian Greilinger als Ersatz für den gesperrten Phillipp Steinhart in der Viererkette agiert. "Ich wollte dort einen offensivstarken Mann, der Dampf machen kann", erklärte der Oberpfälzer.
Köllner sei daher "umso glücklicher", dass man mit einem Auswärtssieg die kurze Heimreise nach Giesing antreten könne: "Wir haben in der ersten Halbzeit sehr guten Fußball gespielt. Gutes Positionsspiel, variabel im Aufbau – wir sind nur etwas fahrlässig mit unseren Chancen umgegangen." Nach dem Seitenwechsel sei "Türkgücü besser aus der Kabine" gekommen, aber "wir wollten den Sieg mit aller Macht. Es war ein sehr guter Tag für uns".
1860 kann gegen Köln an Dresden vorübergehend vorbeiziehen
Durch den vierten Drittligasieg in Serie rückt 1860 näher heran ans Spitzentrio: Der Rückstand auf Dynamo Dresden beträgt nur noch zwei Punkte. Dynamo musste nicht nur die Tabellenführung an Hansa Rostock abgeben (1:0 gegen FC Bayern II), sondern zudem in Corona-Quarantäne.
Dies bedeutet für die Sechzger: Schon im Heimspiel gegen Viktoria Köln am Dienstag könnte die Mannschaft von Köllner vorübergehend an Dresden vorbeiziehen. Köllner ließ sich aber – wie gewohnt – nicht zu einer Kampfansage hinreißen. "Die Lage ist nicht hoffnungslos", sagte der 51-Jährige lachend, ergänzte aber: "Die Tabelle interessiert uns momentan wirklich nicht."
Nachdem Türkgücüs Geschäftsführer Max Kothny vor der Partie erklärt hatte, das Spitzentrio eher als Aufstiegskandidaten zu sehen als den TSV, meinte Köllner nach dem Derby-Dreier genüsslich: "Die Verantwortlichen von Türkgücü haben uns ja so eingestuft, dass wir vorne nichts verloren haben und dass es bessere Mannschaften gibt. Das nehmen wir so an."
Etappenziel DFB-Pokal erreicht - Druck liegt auf den anderen
Immerhin sei 1860 Platz vier kaum mehr zu nehmen: "Wichtig ist, dass Sechzig München nächste Saison im DFB-Pokal vertreten ist. Jetzt zu denken, wir könnten die Mannschaften da vorne noch einholen? Wir müssen gewinnen, alles andere können wir nicht beeinflussen."
Köllner dürfte jedenfalls mit einem breiten Grinsen nach Hause fahren. Und auch, wenn er es nur andeutete: Der 1860-Coach weiß, dass die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Löwen-Jagd nach diesem Derby-Triumph immer größer wird.