1860-Trainer Maurers neuer Luxus
Dank der Verpflichtungen von Stoppelkamp und Tomasov hat der Löwentrainer endlich die Qual der Wahl. Er freut sich über den Konkurrenzkampf – und will noch einen Mittelfeldspieler verpflichten.
OBERSTAUFEN Über die Auswahl konnten sich die
nun wirklich nicht beschweren: Sommerrodelbahn, Wasserski, Therme. Vorschläge gab es genug für den freien Nachmittag, den Trainer Reiner Maurer seiner Mannschaft gestern gewährte. Begeisterung kam bei den Löwen jedoch nicht auf, nur die wenigsten wollten in den freien Stunden überhaupt etwas unternehmen.
Das hatte vor allem den Grund, dass Maurer beim Training die Zügel ordentlich anzog. Zwei Stunden stand die Mannschaft auf dem Platz, bis auf ein wenig Kopfballtraining stand sonst nur Kondition und Kraft auf Maurers Agenda. „Tired?”, fragte der Löwen-Coach Neuzugang
vor dem Mittagessen. „Yes, a little”, antwortete der Kroate. Ein bisschen müde also. Auch er schloss sich somit den anderen Löwen-Profis an und zog es vor, den Nachmittag hauptsächlich in der Liegeposition zu verbringen.
Die Löwen wollen sich regenerieren, sich erholen, Kräfte sammeln. Auch sie wissen, dass die Vorbereitung noch lang und anstrengend sein wird. Und dass sie Trainer Maurer überzeugen müssen, der in diesen Tagen bereits ganz genau hinschaut. Es wird in der kommenden Saison ein heftiger Konkurrenzkampf vor allem im Mittelfeld toben. Marin Tomasov scheint jetzt schon gesetzt, sollte er nicht Opfer eines Formtiefs werden.
Somit bleiben vier Positionen im Mittelfeld, die Maurer noch zu vergeben hat. Mit Daniel Bierofka, Kai Bülow, Dominik Stahl,
, Maximilian Nicu, Basti Maier und Neuzugang
besteht jetzt schon ein Überangebot, zumal sich bis auf den angeschlagenen Halfar (Entzündung des Schienbeinkopfes) alle in ansprechender Frühform präsentieren. Wer denkt, dass der neue Luxus Maurer Sorgen bereitet, sieht sich getäuscht. Ein weiterer Mittelfeldakteur soll noch geholt werden! „So will es der Trainer”, erklärt Sportchef Florian Hinterberger. Und Maurer selbst heizt den Konkurrenzkampf an. „Alle Neuzugänge sind potenzielle Stammspieler”, sagt er.
Fest steht somit jetzt schon: Härtefälle wird es sicher geben, sollten die Löwen nicht von einer überdimensionalen Verletzungswelle erfasst werden. „Wir haben hohe Ziele, da ist es ganz normal, dass es zu Härtefällen kommt”, meint Sportchef Florian Hinterberger. „Wir wollten unbedingt die Qualität anheben, das heißt gleichzeitig, dass wir den Kader auch in der Breite vergrößern müssen. Wir müssen Leistungsträger problemlos ersetzen können in der nächsten Saison. Letztes Jahr waren wir da zu dünn aufgestellt. Es ist jetzt halt so, was für mich jedoch völlig normal ist, dass ein Spieler bei uns sagt: Oh, jetzt ist ja Konkurrenz da”, so der Sportchef weiter.
Kein Spieler kann sich somit seines Platzes sicher sein. „Diesen Konkurrenzkampf wollen wir auch", stellt Maurer klar. Angst, dass es zu Ärger innerhalb der Mannschaft kommt, haben die Bosse jedoch nicht. Hinterberger vertraut hierbei auf die Fähigkeiten von Cheftrainer Maurer. „Reiner wird das menschlich hinbekommen”, sagt er. Tatsächlich ist zu erkennen, dass Maurer die Stimmung auf hohem Level haben möchte. Ein Beispiel: Als Daniel Bierofka vor der gemeinsamen Kraftübung auf dem Platz noch ein Pläuschchen hielt, obwohl Maurer beginnen wollte, sagte der Löwen-Coach lächelnd: „Biero, wir wären dann alle schon soweit.”
Gute Stimmung, das soll der Schlüssel im harten Auswahlverfahren der Löwen sein.
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