1860-Tickets: Abgabe für MVV soll teuer bleiben

München - "Unverschämt hoch", sei die Abgabe, die Fans bei Löwen-Spielen für den MVV zahlen müssen – schimpfte der Vorsitzende der "Stadionfreunde" kürzlich in der AZ. Mit seinem Unmut ist er im Löwen-Umfeld nicht alleine. Auch in der Führungsriege des TSV 1860 ist man insgesamt unzufrieden mit den hohen Kosten für die Spiele im städtischen Stadion.
Ein Aspekt dabei: Zwei Euro pro Ticket gehen an den MVV (Fans dürfen die Öffentlichen dann zur An- und Abreise mit der Eintrittskarte nutzen). Im Umfeld der Sechzger heißt es schon länger, dass eine so hohe Abgabe bundesweit bei Fußballvereinen oder Konzert- oder Theaterkarten nirgends verlangt wird. Die Stadtrats-CSU hat sich dem Thema kürzlich mit einem Antrag angenommen und fordert eine Halbierung. Nun liegt die Antwort der Stadt vor – und dürfte den Löwen nicht gefallen.
Stadt München will Einbußen für 1860-Tickets nicht übernehmen
Der MVV selbst argumentiert darin, die Mindereinnahmen durch ein Absenken müsse die Stadt München aufbringen. Und die hat darauf offenbar gar keine Lust. Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) erteilt dem Wunsch seiner Parteifreunde im Stadtrat eine Absage: "Die beantragten Änderungen hätten Einnahmeausfälle zur Folge, die dann von allen anderen Fahrgästen mitgetragen werden müssten." Hierfür, so Baumgärtner, sehe er keine Grundlage.
Und was sagt die Stadtrats-CSU? Fraktionschef Manuel Pretzl kündigte am Montag auf AZ-Anfrage an, er werde im Rathaus weiter für eine niedrigere Abgabe kämpfen. "Die Argumentation ist ja absurd", sagte er. "Das Problem ist doch nicht, dass man Mindereinnahmen hätte, wenn man die Abgabe senkt. Das Problem ist doch, dass man bisher viel zu viel abkassiert."