1860-Stürmer Sascha Mölders wünscht sich FC Augsburg oder FC Bayern
Würzburg - Es war Dramatik pur in diesem Elfmeterschießen. Der TSV 1860 setzte sich am Ende in der Zweiten Runde des DFB-Pokals bei den Würzburger Kickers mit 4:3 durch und zog ins Achtelfinale ein. "Wir wollten eine Runde weiterkommen. Wie ist egal. Das war ein Kampf über 120 Minuten. Jeder konnte sehen, dass wir alles gegeben haben", hatte Torjäger Sascha Mölders erklärt - und wusste, dass die Sechzger in einem nervenaufreibenden Spiel mit viel Glück weitergekommen waren.
Im Elfmeterschießen hatten Levent Aycicek, Felix Uduokhai, Maxi Wittek und ebenjener Mölders getroffen und Filip Stojkovic verschossen. Bei den Strafstößen von Uduokhai und Wittek war Kickers-Keeper Jörg Siebenhandl allerdings noch dran, jedesmal ging ein Raunen durchs Stadion.
Und dann kam Mölders an die Reihe - und es wurde noch lauter: Der Ex-Augsburger entschied sich für die linke obere Ecke - wieder war Siebenhandl dran, der wuchtig getretene Ball landete aber dennoch im Kasten. "Ein bisschen glücklich", urteilte Mölders. Nach seinem Treffer rannte er in die Würzburger Kurve hinter das Tor und schrie seinen Jubel vor den gegnerischen Fans heraus, die ihn gnadenlos ausbuhten und wüst beschimpften. Der 31-Jährige war allerdings nicht ganz unschuldig, da er die Anhänger mit seinen Gesten provoziert hatte.
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Danach gab's prompt die Versöhnung: Wie ein Fotograf der AZ mitteilte, schlich Mölders nochmal in die Kurve, um sich bei den gegnerischen Fans für seine Pöbeleien aus der Emotion heraus zu entschuldigen. Während ein Teil den Löwen-Knipser ausgepfiffen habe, sollen dem Stürmer einige der Würzburger Anhänger die Aktion hoch angerechnet und sich ein Weilchen mit ihm unterhalten haben.
Mölders hat übrigens auch einen Wunschgegner für die nächste Pokalrunde, die nach den Mittwochspartien von Olympiasieger Fabian Hambüchen ausgelost wird: "Ich schaue mir Augsburg gegen den FC Bayern an. Wenn wir gegen Augsburg spielen würde, wäre der Hammer", sagte er der AZ zum Aufeinandertreffen seines Ex-Klubs mit den übermächtigen Bayern. Den Löwen-Fans würd's gefallen, denn das würde heißen, dass die verhassten Bayern auf der Strecke bleiben würden.
Mölders zweifelte allerdings gleich selbst an seinem Wunsch: "Aber ob das wirklich realistisch ist? Wir werden es schon sehen. Ich hätte jedenfalls gerne den Sieger des Spiels", so Mölders - also im Falle einer Augsburg-Pleite würde er somit die Bayern favorisieren.
Zuletzt gab's ein Duell der Blauen gegen die Roten in der Saison 2007/2008, als sich Sechzig im Viertelfinale nach großem Kampf bereits im Elfmeterschießen wähnte, bevor der FCB einen unberechtigten Elfmeter zugesprochen bekam und Franck Ribéry mit einem frechen Lupfer ins Löwen-Herz traf. Ein erneutes Stadtderby im Pokal, das am 7. oder 8. Februar in der Allianz Arena steigen würde, wäre zwar eine Sensation, dürfte aber nicht von allen 1860-Fans herbeigesehnt werden...