1860: Stolperte Schmidt über Benny Lauth?
Präsident Gerhard Mayrhofer kritisiert den Ex-Trainer – und will Investor Ismaik einbinden bei der Nachfolge-Suche.
München - Gerhard Mayrhofer hatte es angekündigt. Und er hat Wort gehalten. Der neue Löwen-Präsident hatte schon bei der Mitgliederversammlung im Juli versprochen, dass er schnell handeln werde, wenn sportlich nicht alles nach Plan laufen sollte. Weil das erklärte Ziel Bundesliga-Aufstieg mit der 0:2-Niederlage am Freitag gegen den SV Sandhausen, vor allem aber wegen der zunehmend fragwürdigen Auftritte, in Gefahr geraten ist, ließ die Entlassung nicht lange auf sich warten.
Die AZ beantwortet die wichtigsten Fragen.
Mayrhofer, der Gewinner? Absolut. Wurde Löwen-Präsidenten in der Vergangenheit vorgeworfen, dass sie zu viel reden, aber zu wenig handeln, hat Mayrhofer das Gegenteil bewiesen. „Ich habe mir schon nach dem Spiel in Paderborn meine Gedanken gemacht. Die Entwicklung ging zuletzt einfach nicht in die richtige Richtung", sagte Mayrhofer der AZ. Findet er jetzt noch einen Kandidaten, der Hasan Ismaik und die Fans zufriedenstellt, kann er seine Position weiter stärken.
Stolperte Schmidt auch über Benny Lauth? Als Kapitän abgesetzt, aus dem Mannschaftsrat entzfernt, zum Joker degradiert – so ging der Trainer Schmidt mit dem beliebten Löwen-Torjäger um. Und verscherzte es sich mit dem Boss. Mayrhofer zur AZ: „Ich habe es nicht verstanden, dass man einen Stürmer, der trifft, in Paderborn 70 Minuten auf der Bank lässt. Ich habe das ganz klar anders gesehen als der Trainer. Es hat sich bis heute kein Stürmer herauskristallisiert.”
Welche Rolle spielt der Investor? Ismaik ist in die Suche nach einem Schmidt-Nachfolger eingebunden. Das betonen die Beteiligten unisono. Ob Mayrhofer („Der Investor weiß Bescheid"), Vize Erik Altmann („Alle Gremien sind involviert”) oder auch Geschäftsführer Robert Schäfer: "Die Entscheidung passiert in Abstimmung mit dem Investor."
Hat sich Schmidt schon verabschiedet? Noch hat Schmidt seine Sachen an der Grünwalder nicht abgeholt. Von der Mannschaft will er sich diese Woche noch verabschieden. Ob bis dahin schon ein Nachfolger gefunden ist? „Wir lassen uns Zeit, wollen eine gute und richtige Entscheidung treffen", sagt Vize Erik Altmann.
