1860-Sportchef Günther Gorenzel: Wohl noch kein Köllner-Nachfolger bis Sonntag

München - Seit Dienstag ist das Kapitel Michael Köllner beim TSV 1860 Geschichte. Nach einem sportlichen Negativ-Lauf mit lediglich vier Punkten aus den vergangenen sieben Spielen samt peinlichem Toto-Pokal-Aus beim FV Illertissen haben die Löwen die Reißleine gezogen und den langjährigen Sympathieträger, der zuletzt immer mehr in die Kritik geraten war, freigestellt.
Bis ein Nachfolger gefunden ist, werden Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel und Co-Trainer Stefan Reisinger das Traineramt gemeinsam übernehmen. Auch beim Auswärtsspiel gegen den VfB Oldenburg am kommenden Sonntag (13 Uhr/Magenta Sport und im AZ-Liveticker) wird das Interims-Duo aller Voraussicht nach auf der Trainerbank Platz nehmen.
Klamme 1860-Kassen: Suche nach Köllner-Nachfolger ist schwierig
Wie Gorenzel am Dienstag im Rahmen einer Presserunde mitteilte, wird die Zeit wohl nicht reichen, um bis dahin einen Nachfolger als Cheftrainer zu verpflichten. "Aufgrund der kurzen Vorlaufzeit gehe ich davon aus, dass Stefan und ich am Sonntag an der Seitenlinie stehen werden", sagte der Österreicher.
Die Suche nach einem neuen Cheftrainer gestaltet sich allerdings schwierig – schließlich sind die Löwen-Kassen chronisch leer und Köllner muss bis Vertragsende im Sommer weiterbezahlt werden. Gorenzel muss nun also den Spagat zwischen Qualität und wirtschaftlicher Vernunft finden.
"Ich bin in meinen Entscheidungen abhängig von den wirtschaftlichen Grundlagen, die mir gegeben sind. Davon hängt jede Entscheidung eines Sport-Geschäftsführers ab", erklärte der Österreicher, der laut eigener Aussage bis Montagabend an eine weitere Zusammenarbeit mit Köllner geglaubt hat.
Fink, Oral oder Antwerpen als Köllner-Nachfolger: Gorenzel will Namen nicht kommentieren
Nun müsse er "mit meinen Kollegen schauen: Welche Mittel stehen zur Verfügung? Was für Möglichkeiten gibt es, Mittel freizuschaufeln? Auf Grundlage dieser werde ich dann Gespräche mit Kandidaten führen", so Gorenzel weiter. Zu möglichen Nachfolgekandidaten – an der Grünwalder Straße wurden am Dienstag bereits Thorsten Fink, Thomas Oral und Marco Antwerpen gehandelt – wollte er sich nicht äußern.
Klar ist für den Sportchef aber auch: Die Konstellation mit ihm und Reisinger als Trainer-Duo ist nur eine Übergangslösung. "Meine Lebensplanung ist es nicht, die nächsten Jahre an der Linie zu verbringen. Aber in dieser schweren Situation sehe ich nur diese Möglichkeit", so der Österreicher, der "möglichst rasch eine Dauerlösung präsentieren" will.