1860-Sorgen-Stürmer Okotie: Rätsel um Schmerzen

Rubin Okotie muss im Trainingslager der Löwen wegen Schmerzen pausieren, doch die Ärzte finden nichts. „Ich glaube nicht, dass er da ein Spiel spielt“, sagt Trainer Benno Möhlmann.
von  Matthias Eicher
Fehlt den Löwen vorerst im Training: Stürmer Rubin Okotie.
Fehlt den Löwen vorerst im Training: Stürmer Rubin Okotie. © sampics/Augenklick

Estepona - Als die Löwen am Donnerstagvormittag auf dem Trainingsplatz schwitzten und den Schwerpunkt darauf legten, Flanken von beiden Seiten in den Strafraum zu schlagen, fehlte einer derjenigen, welche die Hereingaben vollstrecken sollten: Rubin Okotie. Der österreichische Torjäger des TSV trainierte alleine, absolvierte eine Einheit auf dem Fahrrad. Okotie ist mal wieder angeschlagen.

„Das ist nicht optimal“, gibt Trainer Benno Möhlmann mit neuen Sorgenfalten im Gesicht um sein altes Sorgenkind und den besten Torschützen von 1860 (sechs Treffer) zu. Okotie und seine Wehwehchen, es ist ein Mysterium. Schon in den ersten Tagen der Winter-Vorbereitung klagte der Stürmer über Schmerzen im Unterbauch – und gab seinem Trainer damit Rätsel auf. „Es ist keine strukturelle Verletzung da, aber er hat Schmerzen und macht ein individuelles Programm“, erklärte der Cheftrainer, „ich kann nur das sagen, was mir die Medizinische Abteilung weitergibt: Sie können nichts feststellen, es ist nichts kaputt. Wir haben ihn ja schon in München durch’s MRT geschickt, da war auch nix zu erkennen – aber er kann ja trotzdem Schmerzen haben.“

 

Möhlmann glaubt Okotie: "Schmerzen hat er definitiv"

 

Kann er? Ist es Zufall, dass Okotie vor allen Dingen in der schweißtreibenden Vorbereitung über Schmerzen klagt? Ein Fan will ihn gesehen haben, wie er seine „individuellen“ Einheit mehr dem Mobiltelefon widmete als seinem Trainingsgerät, prompt sprach sich bei den Trainingsgästen herum, dass Okotie womöglich keine Lust auf anstrengende Kraftzirkel habe.

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Nach AZ-Informationen ist Okotie einer derjenigen Spieler, die mit am meisten individuell und zusätzlich zu den regulären Trainings schwitzen. Angesichts seines großes Sommerziels EM-Teilnahme mit Österreich würde es auch keinen Sinn ergeben, sich nicht richtig fit zu machen – eine andere Frage ist, ob er sich womöglich nicht der Verletzungsgefahr des Mannschaftstrainings hingeben will. „Ich kann ja keinen zwingen, der Schmerzen hat, und die hat er definitiv. Ich glaube nicht, dass er da ein Spiel spielt. Auch wenn strukturell nichts zu erkennen ist“, nahm Möhlmann seinen Angreifer in Schutz.

 

Okotie "wird einige Sachen aufarbeiten müssen"

 

Bleibt abzuwarten, wann sich das Rätsel um die nicht zu diagnostizierende Okotie-Verletzung löst. Ist es der Bauch? Die Leiste? Oder gar ein Kopf-Problem, weil sich Okotie zu sehr unter Druck setzt? Ob sich Möhlmann keine Sorgen mache, wird er gefragt. „Doch“, sagt er, „aber was soll ich machen? Soll ich sagen, er spielt jetzt keine Rolle mehr bei uns? Es nützt ja nix, es ist Fakt, dass er nicht mitmachen kann“ – das kann er wohl auch nicht bei den beiden Testspielen im Trainingslager: Am Samstag geht es im nahegelegenen Los Barrios gegen den rumänischen Erstligisten FC Pandurii (16.30 Uhr), zwei Tage später steht um 16 Uhr das Duell mit Dynamo Kiew am Trainingsplatz der Löwen an.

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Okotie werde also so lange individuell trainieren, „bis er keine Schmerzen mehr hat. Er wird einige Sachen aufarbeiten müssen“, so Möhlmann. Auch für sein Vorhaben, ein System mit zwei Stürmern einzuüben, wiegt der Ausfall des treffsichersten Knipsers schwer. Schließlich hätte er sich mit Neuzugang Sascha Mölders warmschießen sollen für eine durchschlagskräftige Doppelspitze. Das werden vorerst Stefan Mugosa und Stephan Hain im Wechsel tun. Zumindest bis Okotie von seiner mysteriösen Verletzung wieder genesen ist. Matthias Eicher

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